Im Achensee verunglückter Polizeihubschrauber wurde lokalisiert

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ACHENSEE. "Um 22.00 Uhr konnten wir gestern den verunglückten Polizeihubschrauber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lokalisieren. Er liegt in einer Tiefe von 104 Metern. Gegen 23.00 Uhr haben wir beschlossen, den weiteren Einsatzverlauf, auf heute zu verlegen", schilder Landespolizeikommandant Major Helmut Tomac die Ereignisse von Mittwoch Abend.

Derzeit sammeln die Einsatzkräfte weitere Hinweise und Informationen zum lokalisierten Objekt, um die Bergungsmöglichkeiten zu erheben. Im gesamten Uferbereich wird trotzdem weiter getaucht und begangen, sowie mit Hubschraubern abgeflogen.

Spezialgeräte für Bergung
An der Unglücksstelle ist mittlerweile der Bergungspezialist Wolfgang Falch aus Pfaffenhofen vor Ort. "Die genau Lokalisierung und die Arbeit bei der vorhandenen Tiefe gestaltet sich als äußerst schwierig. Dazu verwenden wir Spezialgeräte, deshalb können wir von einer 90prozentigen Sicherheit ausgehen, dass es das gesuchte Objekt ist ", erklärt Falch. Aufgrund der gegebenen Umstände, gehen die Einsatzkräfte davon aus, dass die vermissten Polizeibeamten den Absturz nicht überlebt haben. "Wir wollen nicht davon reden, aber nach menschlichen Ermessen ist es gegen die Uhr", räumt Helmut Tomac, Landespolizeikommandant, sein Bedauern ein.

Kamera zur Feststellung des Wracks
Im Moment wird das eingegrenzte Gebiet mit einer Schleppkamera gefilmt um genau festzustellen wo es sich befindet. " Mit der Kamera am Schleppseil können wir einen Radius von 60 bis 70 Meter filmen, jedoch herrscht in dieser Tiefe eine starke Strömung, deshalb ist der Zeitfaktor der Bergung sehr ungewiss. Erst wenn wir alle nötigen Informationen der Kamera haben, können wir eine Strategie zur Bergung erstellen ", erläutert Spezialist Wolfgang Falch das weitere Vorgehen.
Laut den Informationen der Einsatzkräfte wird erst morgen mit der Bergung begonnen. Voraussichtlich die Helicopterkabine mit zwei Hebeballons und einer zusätzlichen Winde an die Wasseroberfläche gebracht. Ob die Vermissten - falls sie sich darin befinden - vorher oder mit der Kabine geborgen werden, hängt von der Situation ab, heißt es von Seiten der Einsatzkräfte.

Nächste Schritte
Am heutigen Tag wird hauptsächlich die Kamera zum Einsatz kommen, eventuell werden Tauchgänge stattfinden. "Zuerst werden wir die Gerätschaften vor Ort bringen und uns erst dann dem Objekt mit Tauchern nähern um sie nicht noch mehr zu gefährden", erklärt Wolfgang Falch die nächsten Schritte. Für die Taucher gestaltet sich der Einsatz mehr als schwierig. "Wir stehen vor zwei großen Problemen. Erstens die Kälte mit nur vier Grad Celsius und zweitens die Länge des Einsatzes. Die Spezialtaucher können nur 10 Minuten direkt am Wrack arbeiten, dann wird gewechselt. Nach einem solchen Tauchgang haben sie dann eine Sperre von 12 Stunden, bevor sie wieder hinunter dürfen", schildert Andreas Guggenberger, Einsatzleiter der Taucher. Momentan sind drei von vier Mischgastauchern aus Tirol an der Unglücksstelle. "Ohne eine Grundleine, die bei dem Helicopter verankert ist, sind Tauchgänge zur Kabine nicht möglich aufgrund der Strömung und Dunkelheit in dieser Tiefe", stellt Guggenberger die schwierige Situation dar.

Unglücksursache weiterhin ungeklärt
Der Grund für den Absturz des Polizeihubschraubers ist weiter ungewiss. Erkärung für die Unfallsursache wird das Wrack liefern. "In der Maschine gibt es genügend stumme Zeugen die auf die Ursache zurückschließen lassen werden. Es befindet sich auch ein UMS-Gerät an Bord das Triebwerksparameter aufzeichnet und zur Klärung beitragen wird", erklärt Werner Senn, Leiter der Flugpolizei gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Der Zerstörungsgrad des Helicopters sei bisher ungewiss.

Das Team der BEZIRKSBLÄTTER ist weiterhin an der Unfallstelle und aktualisiert laufend die neuesten Informationen und Fotos.

Mehr Bilder und Infos:
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