Tragik: Hubschrauberunglück forderte vier Menschenleben

Das abgebrochene Heckteil des Helikopters trieb noch an der Wasseroberfläche, die Kanzel sank auf rund 100 Meter ab. | Foto: Zoom-Tirol
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  • Das abgebrochene Heckteil des Helikopters trieb noch an der Wasseroberfläche, die Kanzel sank auf rund 100 Meter ab.
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Der Absturz des Polizeihubschraubers in den Achensee vergangene Woche forderte vier Menschenleben. Hochqualifizierte und engagierte Rettungskräfte arbeiten Tag und Nacht an der Bergung der Opfer. Noch ungeklärt ist die Ursache für den tragischen Unfall. Sobald die Wrackteile geborgen sind, kann die Flugunfallkommission mit den Ermittlungen beginnen.

ACHENKIRCH (bs). Am Mittwoch, den 30. März stürzte ein Hubschrauber des Innenministeriums in den Achensee. Das Unglück forderte das Leben von vier Polizeibeamten aus Tirol und der Schweiz. „Die Kanzel des Hubschraubers ist in rascher Zeit gesunken. Die Leiche des 38-jährigen Flugbegleiters wurde kurz darauf an die Wasseroberfläche getrieben“, schildert Georg König, Einsatzleiter der Feuerwehr Achenkirch, bei der ersten offiziellen Stellungnahme der Rettungskräfte. Die drei anderen Besatzungsmitglieder galten zu der Zeit noch als vermisst. Sofort wurde eine großangelegte Suchaktion mittels Tauchern, Spezialtauchern, Suchkameras und einem Tauchroboter gestartet. Noch am Abend konnte die Kanzel des Helikopters lokalisiert werden, auf einer Tiefe von rund 100 Metern.

Bergung
Eine Tiefe die für die Rettungskräfte eine große Schwierigkeit darstellte. Dafür benötigt es Spezialgeräte sowie trainierte Taucher, die solch extreme Tiefen bewältigen können. Am Donnerstag Morgen entdeckten Schleppkameras einen weiteren Vermissten in einer Tiefe von 94 Metern. Das Filmmaterial lieferte jedoch noch andere Ergebnisse. „Wir erhielten die Erkenntnis, dass es sich nicht um eine unversehrte Kanzel handelt“, schildert Landespolizeikommandant Helmut Tomac betroffen die Tatsachen den Medien. Fakten die sowohl die Suche nach den Opfern und die Bergung des Wracks erschweren. Beinahe zeitgleich mit der Bergung des zweiten Opfers entdeckten die Einsatzkräfte das dritte der vier Besatzungsmitglieder. Dieser wurde mittels Tauchroboter ebenso geborgen.

48 Stunden nach dem Absturz
„Wir konnten einiges an Such-, Ortungs- und Bergungserfolgen in kurzer Zeit trotz der Tiefe und Witterung verzeichnen. Drei von vier Besatzungsmitgliedern wurden mittlerweile geborgen und wir setzen alles daran, das letzte Mitglied zu finden“, erläutert Bergungsspezialist Wolfgang Falch am Freitag Vormittag. Zwölf Stunden später wurde das letzte Unfallopfer lokalisiert. Die Spezialtaucher konnten noch am Abend die Bergung positiv abschließen. Am Samstag erfolgte eine Neustrukturierung der Einsatzkräfte. „Es gibt auch einen Zeitdruck von der Unfallkommission. Sollten technische Probleme die Unglücksursache sein, wird es Konsequenzen für die Flugflotte haben. Aber bis die Bergung abgeschlossen werden kann, wird es noch gewisse Zeit dauern, denn es muss umsichtig vorgegangen werden“, erklärte Wolfgang Falch noch am Freitagabend.

Noch am Wochenende wurde mittels Winde versucht, Teile an die Wasseroberfläche zu bringen. „In der Maschine gibt es genügend stumme Zeugen die auf die Ursache zurückschließen lassen werden. Es befindet sich auch ein UMS-Gerät an Bord, das Triebwerksparameter aufzeichnet und zur Klärung beitragen wird“, erklärt Werner Senn, Leiter der Flugpolizei. Die Flugunfallkommission ist derzeit an der Unglücksstelle vor Ort.

Mehr Bilder und Infos:
- Drei Vermisste und ein Toter nach Absturz eines Polizeihelicopters (30.03.2011)
- Im Achensee verunglückter Polizeihubschrauber wurde lokalisiert (31.03.2011)
- Weiteres Opfer entdeckt (31.03.2011)
- 48 Stunden nach dem Absturz konnten zwei weitere Opfer geborgen werden (01.04.2011)
- Bergung des letzten Unfallopfers eingeleitet (01.04.2011)
- Wrack-Bergung abgeschlossen (11.04.2011)

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