„Schlagl“ kann jeden treffen
Christine Haag ist eine der ehrenamtlichen Helfer, die Schlaganfall-Patienten Mut machen, Hilfe anbieten und mit Informationen versorgen. Sie hat immer ein offenes Ohr.
(siv). „Im Jahr 1995 ist bei mir ein Aneurysma geplatzt, bei mir ist zum Glück nichts zurückgeblieben“, erzählt Christine Haag. „Damals dachte ich mir, ich möchte Betroffenen helfen und ihnen Mut machen, darum bin ich zur Selbsthilfegruppe Schlaganfall gekommen. In diese Selbsthilfegruppe können Schlaganfall-Patienten genauso kommen wie Menschen, denen ein Aneurysma geplatzt ist. Die Auswirkungen sind die gleichen“, erzählt die pensionierte Lehrerin.
Jeder kann betroffen sein
Vor einem Schlaganfall ist niemand gefeit. „Auch Kinder können bereits betroffen sein. Ich weiß von einem eineinhalbjährigen Kind mit einem geplatzten Aneurysma und von einem vier-, fünfjährigen Kind mit Schlaganfall. Es ist wichtig, dass die Eltern den Sanitätern oder den Ärzten die genauen Symptome schildern, damit sie richtig behandelt werden können“, so Haag.
Symptome bei einem Schlaganfall – auch Gehirnschlag genannt – können sein: Sehstörungen auf einem oder beiden Augen, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen, Lähmung oder Schwäche im Gesicht, in Armen oder Beinen sowie auf einer ganzen Körperhälfte. Auch das Sprachzentrum ist gestört.
Besondere Abteilungen
Für Menschen mit diesen Symptomen stehen Schlaganfall-Überwachungsstationen – so genannte Stroke Units – bereit. „Eine Stroke Unit ist eine spezielle Behandlungseinheit mit vier bis acht Betten in einer neurologischen Fachabteilung“, so Haag. „Hier wird versucht, die Ursache für den Schlaganfall so schnell wie möglich zu erkennen und zu behandeln, außerdem wird die Hirnfunktion genau überwacht.“
Alles ist möglich
Schlaganfallpatienten können verschieden beeinträchtigt sein. „Es gibt Patienten, die ohne Schäden davonkommen. Und dann gibt es verschiedene Abstufungen. Manche Patienten gehen mit einer Krücke, andere sitzen sogar im Rollstuhl. Es gibt auch Patienten, die nicht mehr sprechen können nach einem Schlaganfall. Oder aber sie werden zu einem Pflegefall, ans Bett gefesselt. Sie alle können – mit ihren Angehörigen – zu unseren Gruppentreffen kommen“, so Haag. „Es ist wichtig, dass auch die Angehörigen kommen, denn aus Erfahrung wissen wir, dass die Betroffenen leichter mit ihrem Schicksal umgehen können als ihre Partner, Freunde und Verwandte. Neben Gesprächen bieten wir umfassende Informationen darüber an, was den Patienten alles zusteht.“
Die Treffen finden jeden ersten Mittwoch im Monat in Ottakring, im Haus Liebhartstal, Ottakringer Straße 264, von 18 bis 20 Uhr statt.
Mehr Infos gibt es online unter www.schlaganfallselbsthilfe.org.
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