„Brandzeichen versus Chip“

Züchterstolz: Hans Strobl mit Manfred Hueber und Johannes Schweisgut (v.l.) diskutierten eifrig über die Umsetzung der Richtlinien für so genannte „Äquiden“. Rechts das Brandzeichen. | Foto: Maass
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In Imst wurden unlängst die Haflinger „gebrannt“. Ob dies auch in Zukunft so sein wird, ist derzeit Gegenstand hitziger Diskussionen. Die EU fordert nämlich den Chip bzw. verordnet diesen. Die Züchter wollen aber auch die Brandzeichen beibehalten.
IMST (pc). Hans Strobl ist Pferdezüchter mit Leib und Seele, vor allem die Haflinger sind sein sprichwörtliches Steckenpferd. Der Verbandsobmann für Tirol, Vorarlberg und Salzburg ist seit 12 Jahren im Amt und ärgert sich über die unklare Situation, in der die heimischen Pferdezüchter derzeit stecken.
Beim „Jahrlingsbrennen“ am Imster Glenthof entbrannten daher nicht nur die Brandeisen, sondern auch zahlreiche Diskussionen über die Umsetzung der EU-Richtlinien zum Thema „Branding“ bzw. „Chipping“.

Viele Fragen sind offen
Strobl: „Die EU schreibt künftig vor, die Pferde mit Chip anstatt Brandzeichen zu markieren, was natürlich einige Vorteile mit sich bringt. Zum Beispiel kann mittels Chip eine Vielzahl von Daten erfasst werden, was nicht zuletzt dem Konsumenten die lückenlose Kontrolle über die Biografie des Tieres erlaubt. Das Pferd kann damit zudem über Satelliten-Navigation geortet werden, wenn es entlaufen ist.“
Trotzdem sind einige Fragen offen, vor allem will man sich aufgrund der althergebrachten Methode nicht in den Verdacht der Tierquälerei bringen lassen. Strobl: „Wir wissen sehr genau, wie man vorgehen muss, um bei den Tieren keine Schmerzen zu verursachen. Wir wehren uns nicht gegen den Chip, ganz im Gegenteil, wir verwenden ihn schon seit beinahe 20 Jahren. Wir wollen aber auch die Marke ‚Tiroler Haflinger‘ weiter sichtbar auf den Pferden verwenden.“ Dieses Markenzeichen bedeute so etwas wie ein Mercedes-Stern, der die Weltmarke Haflinger symbolisieren soll. Derzeit finden intensive Gespräche zwischen dem Verband, den Juristen, der EU und dem Gesundheitsministerium statt, wie nun in dieser Angelegenheit weiter zu verfahren sei.
Vor allem die Frage, ob nun der Chip die Brandzeichen ausschließt, oder ob beide Möglichkeiten parallel denkbar sind, beschäftigt die Experten. Neben dem Markenzeichen des Tiroler Haflingers steht nämlich auch der so genannte Nummernbrand zur Diskussion. EU und nationales Recht schneiden sich hier.

Züchterstolz: Hans Strobl mit Manfred Hueber und Johannes Schweisgut (v.l.) diskutierten eifrig über die Umsetzung der Richtlinien für so genannte „Äquiden“. Rechts das Brandzeichen. | Foto: Maass
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