Mehr M.U.T. für Ottakring
Den Verein M.U.T. gibt es seit 2007. Um noch mehr Mut zu machen, übersiedelt die Hilfsorganisation für Mensch, Umwelt und Tier mit Jahresende in eine größere Einrichtung nach Ottakring.
(us). Auf 360 Quadratmetern wird in der Koppstraße 27-29 schon seit Wochen umgebaut. Dort entsteht neben dem neuen Büro und fünf Wohneinheiten für Jugendliche auch ein Mutter-Kindzentrum, eine „Windelecke“ und eine zentrale Info- und Beratungsstelle gemeinsam mit
Happy Kids, einer gemeinnützigen Organisation, die sich speziell um Kindesmissbrauchsopfer und deren Betreuung kümmert.
Jeden Tag gehen bei M.U.T. bis zu ein Dutzend Anfragen ein, die rasch und unbürokratisch abgehandelt werden, um den Hilfesuchenden – und es werden spürbar immer mehr – die wichtige
Soforthilfe zu ermöglichen. „Denn nur wer schnell hilft, kann die oft schrecklichen Folgeschäden, wie die Delogierung und damit das Absinken in die Isolation oder Depression verhindern“, ist Leo Oslansky, General-Manager und Koordinator von M.U.T., überzeugt. Meist sind es Hilferufe von Bedürftigen, die durch das soziale Netz fallen, weil die offiziellen Stellen durch komplizierte Behördenwege und Antragswege entweder zu wenig rasch helfen können oder manchmal auch einfach nicht mehr wollen. Erst kürzlich wurde einer Pensionistin, der die Rente gestohlen wurde und die plötzlich völlig mittellos dastand, binnen weniger Stunden die akute Sorge ums Weiterleben abgenommen. M.U.T. hilft ihr jetzt, bis der geregelte Alltag mit der nächsten Pensionszahlung wieder eintritt. Und das sei kein Einzelfall, wie Leo Oslansky versichert. Notsituationen häufen sich bei Erwachsenen, Jugendlichen, Alleinerziehern und in vielen Familien mit Kindern.
Täglich sind in ganz Österreich die 20 Mitarbeiter von M.U.T. – alle erkennbar an der weißen M.U.T.-Jacke – mit ihren Infoständen unterwegs, verteilen Flyer, informieren fachlich kompetent und rekrutieren neue Förderer. Nur am Freitag finden sie sich alle im Büro ein, lassen gemeinsam die Woche ausklingen. Das sei wichtig, wie in einer Familie, denn Engagement und Zusammenhalt seien die wichtigsten Grundlagen für das Funktionieren dieser Privatinitiative, die sich seit der Gründung des Vereins durch Dietmar Walch im Jahre 2007 alleine durch private Förderungen der Mitglieder finanziert. Die Förderer zahlen ganz einfach einmal jährlich einen Betrag in freiwilliger Höhe ein. Ganz sparsam wird dann mit den Geldern umgegangen, auch beim Umbau der neuen Räumlichkeiten wird von den Mitarbeitern großteils selbst Hand angelegt, um Geld zu sparen. Das soll ausschließlich dem Vereinszweck, der akuten Soforthilfe in Notsituationen, zugutekommen. „Genau aus diesem Grund bemühen wir uns, den Verein stark aufzustellen, damit es nie heißt, wir können nicht helfen, weil aktuell kein Geld mehr da ist“, erklärt Leo Oslansky.
Ein neues Konzept, bei dem der Verein M.U.T. nur als vermittelnde Drehscheibe fungiert, wurde gerade ins Leben gerufen: die Sozialpatenschaft. Angesprochen sind Firmen mit Sozialbudgets, aber auch Private, die zielgerichtet einer Person oder Familie in Not unter die Arme greifen wollen. Rasche und gezielte Hilfe ohne Reibungsverluste wird dadurch ermöglicht, der Staat entlastet, der Not die Spitze genommen. „Wir stellen die Kontakte her, führen Helfende und Hilfebedürftige zusammen“, erklärt Oslansky die Funktion von M.U.T. bei der
Sozialpatenschaft und ruft gleichzeitig alle, die interessiert sind, auf, telefonisch, per E-Mail oder Fax mit M.U.T. Kontakt aufzunehmen.
Nähere Infos gibt es online unter www.verein-mut.eu
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