Anrainer protestieren gegen neues Laufhaus
In der Triesterstraße 41-43 hat das, laut eigenen Angaben, größte Laufhaus Wiens seine Pforten, nach einer Kontrolle der Baupolizei mit 22.11.2011, aufgrund baulicher Mängel, wieder schließen müssen.
Besorgte Anrainer
Die Anrainer werden vorerst aufatmen. Die Diskrepanz zwischen Verbot des Straßenstriches und der Genehmigung eines solchen Etablissements in einer Wohngegend sorgt bei den Anrainern nämlich für Unverständnis. Eine Anrainerin klagt: „Ich verstehe nicht, dass ein Laufhaus, ohne die Einwilligung der Nachbarn in einem Wohngebiet entstehen kann. Hier wohnen viele Familien und es gibt in unmittelbarer Nähe mehrere Schulen, Kindergärten und Spielplätze. Wir, die Bewohner der angrenzenden Häuser, können direkt auf den Parkplatz sehen, wo Freier parken können, um im Anschluss die Dienste der Frauen in Anspruch zu nehmen.“ Sorgen der Anrainer sind vor allem potentielle Ausschreitungen und die Wertminderung ihrer Immobilien.
Die Tatsache, dass es sich bei dem Betrieb um eine englische Limited handelt lässt zusätzlich Fragen aufkommen. „Das ist rechtlich in Ordnung, die Limited ist das englische Pendant zur GmbH. In diesem Fall wurde eine inländische Zweigniederlassung eines ausländischen Unternehmens gegründet.“ so die Auskunft des Handelsgerichts. Die Wirtschafterin des Laufhauses sagt: „Der Unternehmensgegenstand der LH-V ltd. (Lauf Haus – Vienna) ist die Vermietung von Hostessen Appartements. Die Damen arbeiten alle selbstständig. Derzeit sind 7 Frauen eingemietet, 40 Zimmer sind verfügbar. Wir haben strikte Regeln, die für die Sicherheit der Damen und der Anrainer sorgen. Beispielsweise dürfen „Freunde“ der Damen das Haus nicht betreten, es gibt einen separaten Eingang in der Angeligasse und 6 Kameras. Außerdem ist rund um die Uhr ein Securitymann vor Ort. Wir haben eine relativ dezente Beleuchtung gewählt, die Damen dürfen das Haus niemals in Arbeitskleidung verlassen und alle Fenster sind foliert.“
Stadthauptmann M. Lepuschitz zu der Schließung und der weiteren Vorgehensweise: „Derzeit ist das Laufhaus bis auf weiteres geschlossen. Wenn die Betreiber die baulichen Mängel beseitigen, werden sie wieder aufsperren. Kontrollen wird es geben, bei gegebenen Verdacht auf illegale oder gefährliche Handlungen sogar täglich. Der Stadthauptmann ist für den gesetzlichen Vollzug verantwortlich.“
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