Geschichte sichtbar machen
Denkmal am Mittersteig erinnert an von den Nazis zerstörte Synagoge
Glas-Stele im öffentlichen Raum löst kaum sichtbare Gedenktafel an Hauswand ab
(rb). Noch befindet sich das Denkmal an der Ecke Nikolsdorfergasse/Siebenbrunnengasse in Bau – bald aber soll die bedruckte Glas-Stele von Benedikt Außermair stehen.
„Dieses Denkmal soll nicht nur sichtbar sein, sondern auch sichtbar machen, wo vor mehr als 70 Jahren in Margareten die Zerstörungswut der Nationalsozialisten ihre Spuren hinterlassen hat“, erklärt der Architekturstudent. Wird auf dem eingelassenen Betonkeil „Stellung bezogen“, bietet die bedruckte Glasplatte „Durchblick“ auf den Standort der ehemaligen Synagoge. Unterstützt wird der Student von der Obfrau des Kulturvereins Margareten Aktiv. Sie lobbyierte für die Errichtung des Denkmals und kümmerte sich um Sponsoren und Finanzierung durch den Bezirk und Bund.
Jüdisches Wien wiederentdecken
Der Kaiser Franz Joseph-Regierungsjubiläums-Tempel wurde 1908 eingeweiht. Dreißig Jahre später wurde er in der Pogromnacht auf den 10. November 1938 zerstört. Erst 1988 wurde am Nachbargebäude eine Gedenktafel angebracht. „Diese ist auf über drei Metern Höhe befestigt, schwer lesbar und damit eigentlich unsichtbar“, sagt Eva Kern. Enthüllt wird das Denkmal am 5. Juli um 17 Uhr.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.