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Stellvertretend für etwa eine Million Frauen wehren sie sich gegen eine vorzeitige Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen: Marion Breiter (Netzwerk Frauenberatungsstellen), Christa Pölzlbauer (Österreichischer Frauenring), Brigitte Ruprecht (ÖGB), Traude Kogoj (Unabhängiges FrauenForum, Frauenvolksbegehren) und Petra Unger (Plattform 20000Frauen).
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  • Stellvertretend für etwa eine Million Frauen wehren sie sich gegen eine vorzeitige Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen: Marion Breiter (Netzwerk Frauenberatungsstellen), Christa Pölzlbauer (Österreichischer Frauenring), Brigitte Ruprecht (ÖGB), Traude Kogoj (Unabhängiges FrauenForum, Frauenvolksbegehren) und Petra Unger (Plattform 20000Frauen).
  • hochgeladen von Sabine Ivankovits

Frauen wehren sich gegen Anhebung des Pensionsantrittsalter

(siv). Wenn sich eine breite Allianz an Frauenorganisationen zusammenschließt, dann sollten sich Politiker warm anziehen. Denn sollte sich die Politik entscheiden, das Pensionsantrittsalter für Frauen vorzeitig anheben, werden sie den Unmut der Frauen zu spüren bekommen.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz vom Österreichischen Frauenring, dem Unabhängigen FrauenForum (Frauenvolksbegehren), dem Netzwerk -Frauenberatungsstellen, der Plattform 20000Frauen sowie der ÖGB-Frauen stellten die Vertreterinnen klar, eine derartige Vorgansweise nicht dulden zu wollen.

Eine Gleichstellung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters kommt die Allianz, die gemeinsam etwa eine Million Frauen vertritt, nur dann in Frage, wenn die Gleichstellung in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere aber bei der Entlohnung Realität ist.

Es gibt eine Vereinbarung
Gemeinsam mit der ehemaligen Frauenministerin Johanna Dohnal wurde im Jahr 1992 vereinbart, dass das Pensionsantrittsalter für Frauen erst 1924 von derzeit 60 auf 65 Jahre angehoben werden soll. Das würde eine Anhebung von jeweils sechs Monaten ab dem Jahr 2019 bedeuten.

„Damals vermutete man, dass es 30 Jahre dauern würde, bis Frauen die völlige Gleichstellung gegenüber den Männern erreichen werden“, so Brigitte Ruprecht, Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB (Österreichischer Gewerschaftsbund). Heute, 20 Jahre danach, sieht es nicht so aus, als ob dies gelingen würde. Immer noch verdienen Frauen um 24,30 Prozent weniger als Männer bei Vollbeschäftigung. Auch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Haushalt ist nicht gegeben.“

15 Jahre Stillstand
„Die Regierung hat 15 Jahre gebraucht, um die Forderungen des Frauenvolksbegehrens nicht zu erfüllen“ ärgert sich Traude Kogoj vom Unabhängigen FrauenForum, das im Jahr 1997 an die 645.000 Unterschriften für die Gleichstellung von Frauen bekam. „Eine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters ist nicht duldbar. Es kann nicht sein, dass schon wieder auf dem Rücken der Frauen gespart werden soll. Es kursieren Zahlen, dass sich der Staat eine Milliarde Euro sparen kann, wenn das Pensionsantrittsalter von Frauen aber auch Männern erhöht wird. Angesichts eines Budgetlochs in der Höhe von rund 217 Milliarden Euro ist das nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.“

Auswirkung auf Pension
Auch in Sachen Pension sieht es für Frauen mager aus. So bekommen Frauen im Durchschnitt 786 Euro Pension, während die Pension für Männer durchschnittllich 1.288 Euro beträgt.

„Wer Frauen eine höhere Pension verspricht, wenn sie länger im Erwerbsleben bleibt, sagt nur die halbe Wahrheit“, so Ruprecht. „Die Einkommensschere und die Benachteiligungen werden durch eine Anhebung nicht geringer. Abgesehen davon, dass viele Frauen aufgrund der Doppel- und Dreifachbelastung oft gar nicht länger arbeiten wollen, gibt es kein Gesetz, das es ihnen verbietet. Diejenigen, die gut verdienen und eventuell ihre unbezahlte Arbeit nach außen geben können, werden aufgrund des Kostenfaktors oft von den Unternehmen nicht mehr gewollt. Das passiert aber auch Männern.“

Marion Breiter vom Netzwerk österreichischer -Frauen- und Mädchenberatungsstellen ergänzt: „Am Arbeitsmarkt sind Frauen bereits mit 45 alt und tun sich schwer, einen Job zu finden. Mit 50 sind sie außerdem vom Jobverlust bedroht. Verlieren sie ihre Arbeit und beziehen jahrelang Arbeitslosengeld, weil sie aufgrund ihres Alters nichts mehr finden, bedeutet das für sie auch eine niedrigere Pension. Mit der vorzeitigen Anhebung des Pensionsantrittsalters würde dies nur eine Verschiebung der Kosten bedeutet: Dann bekämen die Frauen Arbeitslosengeld anstatt Pension. Denn der Arbeitsmarkt ist darauf nicht vorbereitet.“

Männer gehen früher
„Mythen haben es an sich, dass sie gepflegt werden, ohne deshalb richtiger zun werden“, so Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des österreichischen Frauenrings. „Das gilt auch für das tatsächliche Pensionsantrittsalter. Aktuell liegt es bei Frauen bei 57 Jahren, Männer gehen allerdings bereits mit 58,9 Jahren in Pension, obwohl sie bis 65 arbeiten müssten. Während Frauen drei Jahre vor dem gesetzlichen Antrittsalter in Pension gehen, tun dies Männer sechs Jahre früher.“

Frauen wappnen sich
„Wir stehen erst am Beginn unseres Unmuts“, so Petra Unger, Sprecherin der Plattform 20000Frauen. „Wir Frauen haben es satt, für die anhaltende Wirtschaftskrise herhalten zu müssen. Zur Kasse gebeten werden sollen die Manager, die die Krise ausgelöst haben, ebenso wie die Finanzwelt. Denn immerhin ist es so, dass Frauen weltweit zwei Drittel der Arbeit leisten, aber nur ein Zehntel an Bezahlung dafür bekommen. Und das Weltvermögen teilt sich 1:100 im Nachteil für die Frauen auf.“

Derzeit sind keine keine weiteren konkreten Maßnahmen geplant. Sollte die Diskussion über die Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen weitergehen und Pläne dazu Gestalt annehmen, werden sich die Frauen zur Wehr setzen.

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