Christian Hausen - Telfer Mineralienexperte

Atemberaubendes Panorama und sengende Hitze auf dem Weg zu den heiß begehrten Mineralien. | Foto: Hausen
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  • Atemberaubendes Panorama und sengende Hitze auf dem Weg zu den heiß begehrten Mineralien.
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TELFS (bine). Er ist in unserer Region sozusagen der „Herr über die Mineralien“, betreibt einen Großhandel, beliefert Privatpersonen sowie gewerbliche Wiederverkäufer und vertreibt sämtliche Mineralien, Trommelsteine, Schmuckstücke und dekorative Steine in bester Qualität. Mehrmals jährlich reist der Telfer Christian Hausen zu entlegenen Fundgebieten, verspricht durch diesen Direktimport niedrige Preise wie auch das Angebot an exquisiten Stücken und ausgesuchten Qualitäts-Exemplaren. Vor kurzem führte ihn seine Reise nach Madagaskar. Das Blickpunkt-Team hat ihn dazu um einen kleinen Erlebnis-/Reisebericht gebeten. Dazu hat der rührige Telfer Unternehmer folgendes zu berichten:

„Die Reise sollte dieses Mal nach Majunga im Nordosten Madagaskars, am Mündungsdelta des Betsiboka Flusses führen. Dort befindet sich eines der weltweit bedeutendsten Vorkommen des seltenen Sammlerminerals Coelestin. Also haben wir um 07:00 die erste Fähre genommen. Irgendwie sind wir dann aber auf einem kleinen Boot gelandet, mit dem normalerweise nur die Einheimischen übergesetzt werden. Wir kamen dann in einem kleinen Ort an, der nur aus Schilfhütten bestand. Unserer Führer war noch nicht da, doch immerhin ging das Handy, er wollte in 10 Minuten da sein. Nach einer Stunde gab es noch ein Gespräch, er sagte, er wäre bald vor Ort, er ist mit dem Motorrad unterwegs. Nach zwei Stunden war er dann da – er kam auf einem klapprigen Fahrrad ohne Schuhe, die er bei einem Sturz im Sumpf verloren hatte. Weit und breit gab es kein Auto, wir wollten eines mieten, das hätte ein Vermögen gekostet. Die Alternative war – ein Boot!

Die Fundstelle der Steine liegt in den Mangroven Wäldern am Meer. Also war das Boot eine Option. Der Preis war okay, los ging’s! Nein, leider doch nicht. Mittlerweile war Ebbe, wir konnten nicht in die Mangroven fahren. Wir mussten vier Stunden in der Strohhütte ausharren. Draußen wie drinnen war dasselbe, die Sonne brannte erbarmungslos!

Endlich, die Flut war gekommen. Rein ins Boot und los!

Wir fuhren eine Weile, dann wurde das Wasser zu seicht. Irgendwie wie:
Wir lagen vor Madagaskar
Und hatten die Pest an Bord.
In den Kesseln da faulte das Wasser
Und täglich ging einer über Bord...

Na ja, wir konnten ja noch rudern...wir hatten zwar nur ein Ruder….aber bald stieg das Wasser wieder und wir konnten weiter...
Irgendwann erreichten wir dann doch die Anlegestelle (die eigentlich keine ist), sobald man ausstieg, stand man 30 cm im Schlamm.
Wir mussten dann noch 500 m durch den Sumpf, 1 km durch die Pampa bis wir bei den Minen ankamen.

Der Abbau ist sehr mühsam und beschwerlich. Von Hand werden 20 m tiefe, senkrechte Schächte in den Lehmboden gegraben. Das Hauptproblem ist das einströmende Wasser, welches händisch in Fässer geschöpft, und mit Seilzügen nach oben transportiert wird. Wir kauften nichts, denn die Coelestine wurden uns die Woche darauf in die Stadt geliefert. Die Verhältnisse, um hier etwas mitzunehmen, wären sowieso zu schwierig gewesen.

Die Rückfahrt war dann ziemlich problemlos, es herrschte Flut. Wir konnten mit "Vollgas" zurück nach Majunga, wo wir bei Dämmerungseinbruch ankamen.
So ungefähr gestalten sich die Tage, wenn ich, wenn wir auf Reisen sind, um neue Mineralien zu erwerben, es ist immer ein Erlebnis!“

Mehr Informationen zu Christian Hausen und seinen Mineralien unter http://www.mineraliengrosshandel.com/

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