Quer, und das seit jeher
Die Querschläger ziehen Bilanz: „soweitsoguat“ – heißt das neue Album, mit dem die Band auf Tour ist.
SALZBURG. „Querschläger“ – ihr Name ist Programm: Fernab von Kommerz und vom Diktat der gewinnorientierten Populär-Musikindustrie sucht die Lungauer Kultband seit jeher „quere“, kritische, augenzwinkernde und zum Teil auch wehmütige Zugänge zu gesellschaftsrelevanten Themen. Am vergangenen Samstag präsentierte die siebenköpfige Formation rund um Frontman Fritz Messner ihr neuestes Album – „soweitsoguat“ – im Landestheater in Salzburg. Weit über die Bundeslandgrenzen hinaus haben sich die Querschläger in den vergangenen zwei Jahrzehnten als eine der bedeutendsten Gruppen des „Dialekt-Genres“ einen Namen gemacht. Zeit, um Bilanz zu ziehen. „Bis då her sen mir hiatz kema und des kånn ins neamd mehr nehma – so weit, so guat“, mit diesen Zeilen beginnt die neue Platte, auf der mitunter außergewöhnliche Instrumente zu hören sind. Fritz Kronthaler vermag auf „soweitsoguat“ sogar einem echten „Lungauer Ächtleng“ Töne zu entlocken – unkonventionell sensationell.
„Wir können berühren!“
„Wenn man so lange zusammen spielt, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten“, wagt Messner eine Retrospektive und erklärt: „Entweder man zieht es wegen des Geldes durch, auch wenn man sich schon nicht mehr sehen kann und hinter der Bühne das Lächeln sofort einfriert und sich jeder in seine Garderobe verzieht – das wäre bei uns aber sowieso sinnlos, weil es da gar nicht so viel Geld zu verdienen gibt. Oder es passt wirklich, und dann entsteht im Laufe der Jahre eine Art Bühnenmagie, die das Ganze viel größer macht, als die Summe der einzelnen Teile. Und so ist es bei uns, glaube ich. Wir sind allesamt keine Ausnahmemusiker, aber wir können bei einem Konzert Menschen berühren. Wir verstehen uns blind, musikalisch und menschlich, und das spüren die Leute.“ Berührt hat der Auftakt zur aktuellen Tour im Landestheater, das bis auf den letzten der mehr als 700 Plätze ausverkauft war, auf jeden Fall. Mit stehenden Ovationen dankte die Fan-Gemeinde Fritz Messner & Co. für das bisherige „quere“ musikalische Lebenswerk.
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