Jogger will Schmerzensgeld nach Bienenstich

Der Landwirt Georg Garstenauer aus Aschach soll 700 Euro Schmerzensgeld zahlen. | Foto: Thöne
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ASCHACH. Der Aschacher lief wie gewohnt seine Runde auf einem Wanderweg nahe der Saaßstraße, der über ein Grundstück des Landwirts Georg Garstenauer führt.

Im Bereich der zehn Bienenstöcke, etwa 250 Meter vom Bauernhof entfernt, wurde der Hobbyläufer Opfer der Insekten. Sie stachen ihn mehrmals in den Rücken, eine Behandlung beim Hausarzt war die Folge. Der Vorfall ereignete sich bereits am 19. Juli.

Am 9. August flatterte Garstenauer ein Brief eines Steyrer Rechtsanwalts ins Haus. Im Namen des Joggers verlangt das Anwaltsbüro vom Grundbesitzer 700 Euro Schmerzensgeld für die schmerzhaften Bienenstiche beim Joggen. 70 Euro Spesen inklusive.
„Die Bienen sind Bestandteil der Natur und nicht von Haus aus aggressiv, wie es im Anwaltsschreiben steht“, sagt Georg Garstenauer, nebenamtlich Aufsichtsratsvorsitzender des Lagerhauses Traunviertel und Obmann der Nahwärme Aschach. Er weist alle Haftungsfragen von sich und denkt nicht daran zu zahlen.

In der österreichischen Rechtsgeschichte gebe es keinen vergleichbaren Fall, sagt der Aschacher. Vielmehr ist er um eine Lösung bemüht, „mit der alle leben können“. Möglich sei, die Stöcke an einen anderen Standort zu verlegen.
„Ich kenne den Jogger, und wir grüßen einander, wenn wir uns sehen“, sagt Garstenauer. Wegen der Bienenstöcke am Wanderweg habe er aber kein einziges Mal das Gespräch mit ihm gesucht und nun sogar den Anwalt eingeschaltet, bedauert der Landwirt. Das Anwaltsbüro hat ihn zu einer Stellungnahme bis 17. August aufgefordert.

Die umstrittenen Bienenstöcke gehören einem Hobbyimker aus dem Bezirk. Als „Vorsichtsmaßnahme“ hat dieser bereits im Vorjahr an zwei Stellen, jeweils etwa hundert Meter von den Stöcken entfernt, Warnschilder mit der Aufschrift „Achtung Bienen“ angebracht.

Im übrigen gebe es zwei Ausweichrouten, sagt der Landwirt. Da der Jogger diese offensichtlich nicht benützen will, setzt er sich selbst dem Risiko aus, gestochen zu werden. „Ich müsste die Bienen festhalten oder einsperren, aber wie soll das gehen!?“, meint Garstenauer.

ZUR SACHE:
Der Konflikt zwischen dem Landwirt aus Aschach und dem Jogger schwelt schon längere Zeit. Bereits im Vorjahr hatte der Jogger wegen der Bienenstöcke am Wanderweg eine Beschwerde im Gemeindeamt Aschach eingebracht. Amtsleiterin Monika Steinmair: „Wir haben versucht zu vermitteln.“ Am Weg wird auf Holztafeln durch die mögliche Bienengefahr gewarnt. Wenig Verständnis zeigt Steinmair dafür, dass „alles auf die Behörden abgeschoben wird“. Ihr Ratschlag: „Die Bienenstöcke sieht man von weitem. Das Einfachste wäre, sie zu meiden.“

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