Judoka Lindner holt Bronze bei Comeback-Kampf
Der lange Weg zurück wurde belohnt: Judoka Florian Lindner holte Bronze bei den Staatsmeisterschaften.
SCHWAZ/WATTENS (mb). "Meine Hand wird wohl nie wieder richtig einsatzfähig sein", sagt Florian Lindner. Die Karriere des 26-jährigen Judoka hing am seidenen Faden. Nach einem Diskusabriss im rechten Handgelenk im September 2010 und einem Knochenmark-Ödem im rechten Kahnbein im Juni 2011 rückte der Wettkampfsport für den Schwazer in den Hintergrund. Erst seit Anfang dieses Jahres steht Lindner wieder auf der Matte - und er setzte sich ein Ziel: die Staatsmeisterschaften am letzten Samstag. Eine Medaille wurde anvisiert, und Lindner eroberte in Straßwalchen Bronze in der Klasse über 100 Kilogramm. Restlos zufrieden war er dennoch nicht: "Ich hatte Pech bei der Auslosung und habe den Kampf um den Finaleinzug blöd verloren. Aber das Ziel ist erreicht, ich darf mich nicht beschweren." Der Ehrgeiz hat ihn jedenfalls wieder gepackt, obwohl er noch nicht topfit ist. "Für die Bundesliga (Lindner kämpft für die WSG Wattens, Anm.) sollte es reichen", sagt der EM-Teilnehmer von 2010. Um die Spitzenplätze werde man in dieser Saison aber nicht kämpfen können, glaubt Lindner, zu viele Leistungsträger hätten aufgehört. "Wir haben einige Lücken im Kader, Platz sechs wäre ein gutes Ergebnis." Das Final-Four schließt der 26-Jährige von vornherein aus: "Die Qualifikation wäre eine Sensation, eigentlich ist das aber utopisch." Die Topfavoriten auf den Titel sind für Lindner Straßwalchen, Mühlviertel und die Galaxy Tigers Wien. "Diese Teams sind nicht antastbar, dahinter ist aber vieles möglich." Am Samstag, 17. März, geht es zum Auftakt zu Aufsteiger Vöcklabruck. Motto: Verlieren verboten. "Wir wollen punkten, eine Pleite unbedingt vermeiden", sagt Lindner, "aber ich habe noch nie gegen Vöcklabruck gekämpft. Diese Mannschaft und vor allem die Legionäre sind für uns unbekannt."
Während der Zillertaler Simon Schweinberger und Franz Hauser ihre Judo-Karrieren beendeten, entschied sich der dreifache Masters-Europameiser Erich Ivinger noch eine weitere Saison bei Wattens anzuhängen. „Ich habe lange überlegt, ob ich diese Saison überhaupt noch Bundesliga kämpfe. Jetzt habe ich mich entschlossen, auch 2012 ordentlich für Wattens zuzupacken“, erklärt der Routinier, der in den vergangenen sechs Jahren mit dem Traditionsklub dreimal Bronze in der Bundesliga erobern konnte. Aber auch Ivinger ist davon überzeugt, dass in dieser Saison kleinere Brötchen gebacken werden müssen. „Heuer wird das Erreichen des Final-Four wohl kein Thema sein. Wir müssen schauen, dass wir nicht gegen den Abstieg kämpfen müssen."
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