"Wir sind Kirche" kritisiert Ernennung von Bischof Müller
ST. PÖLTEN/NÖ. Hans Peter Hurka, Chef der Plattform "Wir sind Kirche" übt kritik an der Ernennung des bisherigen Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller zum Chef der Glaubenskongretation in Rom. "Das lässt für die Zukunft eher eine verschärfte Gangart als einen fundierten Dialog erwarten", so Hurka, der auch immer wieder bei kirchlichen Veranstaltungen in St. Pölten weilt.
"Gerade angesichts auch gesellschaftlicher Spannungen ist die Kirche aufgerufen vorzuzeigen, wie unterschiedliche Positionen miteinander in einen fruchtbaren Dialog treten können der Lösungen produziert, die nicht trennen sondern einen, nicht gegeneinander sondern miteinander einmütig gefunden werden", meint der Vorstand der Plattform.
Dem Bischof wird vorgeworfen, die MItbestimmung und Rechte der Laien in Regensburg im Alleingang beschränkt zu haben. Ebenso soll er einen Priester, dem sexuelle Übergriffe auf Kinder vorgehalten wurden, an anderer Stätte eingesetzt zu haben, ohne auf diesen Sachverhalt Rücksicht zu nehmen. Auch in der Ökumene soll Müller scharf auf die Bremse gestiegen sein.
"Müller ist kein Teamspieler. Er ist eher einer der Alleingänge praktiziert, zur Aufrechterhaltung der überholten Ordnungen. Die Inthronisation dieses Hardliners, der Reformgruppen als „parasitär“ beschimpft hat, bedroht die Einheit und erhöht die Spannungen in der Kirche. Mit dieser Ernennung zeigt Rom welchen Weg es 50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil gehen will: hart und konsequent an Überholtem festhalten", so Hurka.
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