"Jung-Islamisten" terrorisierten Mädchen

Nach klärenden Gesprächen sieht Schulleiterin Herler die Vorkommnisse erledigt.

ST. PÖLTEN (wp). Aufregung herrschte in den vergangen Wochen in der Neuen Mittelschule/Körner Hauptschule III. Drei Burschen islamischen Glaubens nötigten Mitschülerinnen immer wieder, um sie zum korrekten Tragen von Kopftüchern zu zwingen. Auch züchtiges, „dem Islam gerecht werdendes“ Verhalten sollten sie, so die drei Möchtegern-Islamisten, an den Tag legen. Eltern beschwerten sich, dass ihre Kinder immer wieder bedroht wurden und dass das Klassenklima schwer gestört sei. „Mein Kind traute sich gar nicht mehr in den Unterricht, es hatte schlichtweg vor dem aggressiven Verhalten der drei Burschen, die den Hauptkern einer Gruppe darstellen, Angst“, erzählt ein Elternteil. Nachdem die Klassenlehrerin informiert wurde, kam auch Schulleiterin Monika Herler ins Spiel und ließen die Alarmglocken läuten.
„Ich habe dies sofort der Schulbehörde gemeldet und mit den Burschen sowie deren Eltern Gespräche geführt.“

Anleitung aus dem Internet?
Sie hätten Anregungen für ihr Verhalten aus dem Internet bezogen, rechtfertigten sich die drei Schüler. Sonst hätte sie niemand zu aggressivem Verhalten gegenüber ihren Mitschülern aufgestachelt. „Die Direktorin hat rasch und richtig gehandelt“, erklärt Bezirksschulinspektor Kurt Praher gegenüber den Bezirksblättern. „Wichtig war auch, das Gespräch mit allen Beteiligten zu suchen“, so Praher. Es ist dies der erste ihm bekannte Fall dieser Art und „ich hoffe, dass dies auch so bleibt“. Auch die islamische Schulaufsicht wurde eingeschaltet. „Wir versuchen derartigen Entwicklungen intensiv durch soziale Projekte entgegenzuwirken, das ist bisher gut gelungen“, ergänzt Herler.

„Eltern sind gefordert“
Mabrouka Rayachi, Fachinspektorin für islamische Religion meint in Hinblick auf den Vorfall klar: „Niemand hat das Recht, anderen zu befehlen, was sie zu tun haben. Da muss man allerdings auch die Eltern in die Pflicht nehmen. Dieses Selbstverständnis ist Erziehungsache.“ Isik Mehmet, Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft hat von den Vorfällen gehört und verurteilt sie. Er will die Aufklärungsarbeit in den Schulen intensivieren, und mit den betroffenen Burschen reden.

KOMMENTAR
Labile Geister nicht dem Internet überlassen

Toleranz, und gerade auch relgiöse, ist gut und wichtig, aber sie endet dort, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird. Daher ist energisches Vorgehen durch Schulleitung und Schulbehörde gegen junge Möchtegern-Islamisten in einer St. Pöltner Mittelschule zu Recht angebracht. Diese offensichtlich kurzfristig fehlgeleiteten religiösen Eiferer im Hauptschulalter haben sich wohl, wie sie selbst zugaben, Anleihe bei Vorbildern im Internet genommen. Insider glauben nicht, dass es im Raum St. Pölten Fundamentalisten gibt, die jugendliche Muslime indoktrinieren oder instrumentalisieren. Hoffentlich! Auch der in St. Pölten ansässige Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft spricht klare Worte gegen radikalen Fundamentalismus. Daher sind Aufklärung und vielfältige Formen der Integration in allen Facetten weiterhin das Gebot der Stunde, damit labile Personen gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen.

Werner Pelz, Mailkontakt: wpelz@bezirksblaetter.at

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