Wie Spiderman und Tarzan

Bester Österreicher: Lukas Ennemoser (OeAV Innerötztal) auf Rang 5
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  • hochgeladen von Gerald Habison

Deutsche Kletterkünstler dominierten KitzRock-Bouldercup 2011

Vierfach-Sieg bei den Herren, Vorjahressieger Lukas Ennemoser (OeAV Innerötztal) als 5. bester Österreicher. Katharina Saurwein (OeAV Innsbruck) Zweite hinter deutscher Vize-Europameisterin Juliane Wurm.

KITZBÜHEL (han). Wie eine Spinne kleben sie in der künstlichen Wand, schwingen kurz darauf wie Tarzan durch die Luft und wuchten sich akrobatisch den Überhang hinauf. Dort greifen sie zielsicher nach dem nächsten Halt und ziehen sich schier mit der Leichtigkeit des Seins nach oben. Nicht immer gelingt das Kunststück, doch der wenige Meter tiefe Fall bleibt dank Bodenmatte (meist) verletzungsfrei. Das Ziel des kräftezerrenden Kurztrips durch die Vertikale heißt Topgriff, der in Wettkämpfen zwei Sekunden gehalten werden muss.

„Mit dem Bouldern geht es weiter aufwärts“, sagt einer, der es wissen muss: Thomas Gandler ist Geschäftsführer der Kletterhalle im Kitzbüheler Sportpark. „Trainieren kann man den Sport sogar auf Hauswänden und Mauern, am besten aber in einer Kletterhalle“, sagt der Profi, der in seinem Reich aus Kunstfelsen eine 100 m² große Boulderfläche bietet. Mittlerweile 80 Kinder und Jugendliche trainieren dort regelmäßig.

Sie und zahlreiche Kletterfans hatten am Wochenende Gelegenheit, der Haute volée des Wettkampf-Boulderns auf die Finger zu schauen. Mit 56 Männer und 30 Frauen lockte die 4. Auflage des KitzRock-Bouldercups ein Rekordteilnehmerfeld, darunter etliche Weltcup-Starter aus Deutschland und Österreich.

Die Damenkonkurrenz stand von Beginn an im Zeichen des Duells zwischen den beiden Topfavoritinnen Juliane Wurm (GER) und der Tirolerin Katharina Saurwein (OeAV Innsbruck). Die deutsche Vize-Europameisterin konnte im Finale als Einzige alle vier Routen bezwingen und damit ihre Sieg-Premiere in Kitzbühel feiern. Eine große Talentprobe legten die beiden ÖWK Jugendnationalteam-Athletinnen Karoline Sinnhuber (Jg 1995 - OeAV Saalfelden) und Victoria Klemm (Jg 1994 - OeAV Graz) ab, die sich bis ins Finale vorgehantelt hatten und im Endklassement die Ränge 4 und 6 belegten.

Im Finale der Herren verzeichnete Vorjahressieger Lukas Ennemoser (OeAV Innerötztal) einen kleinen Leistungsknick, nachdem er in Qualifikation und Halbfinale als Einziger alle Boulder toppen konnte. Ennemoser, der seinen Kitzbühel-Erfolg 2010 zu den Karriere-Highlights zählt, knackte zwar wie die Deutschen Thomas Tauporn, Mathias Conrad und Top-Favorit Jonas Baumann drei der vier Finalboulder, benötigte hierfür aber die meisten Versuche. So triumphierte der zweifache deutsche Meister Stefan Danker (GER), der alle vier Finalrouten bezwingen konnte.

Verzichten mußten die Veranstalter heuer auf ein Antreten von Kilian Fischhuber und Anna Stöhr. Fischhuber gewann kürzlich den Auftakt zum Boulderweltcup in Mailand (15./16. April). Die 22-jährige Europameisterin Anna Stöhr startete mit Rang 2 hinter der Koreanerin Kim Jain fast ebenso erfolgreich in die neue Saison.

Boulder kommt aus dem Englischen und bedeutet “Felsblock”. Die Sportart hat sich in den 70er Jahren als eigenständige Disziplin des Sportkletterns entwickelt und umfasst das ungesicherte
Klettern an Felsblöcken, Felswänden oder in Kletterhallen in Absprunghöhe. Die Routen mit ihren unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden werden als „Probleme“ bezeichnet.

ERGEBNISSE 4. KitzRock Bouldercup
Kitzbühel, 30. April 2011

Finale Frauen:

1. Juliane Wurm (GER)
2. Katharina Saurwein (OeAV Innsbruck)
3. Monika Retschy (GER)
4. Karoline Sinnhuber (OeAV Saalfelden)
5. Isabell Leiner (GER)
6. Victoria Klemm (OeAV Graz)

Finale Herren:

1. Stefan Danker (GER)
2. Thomas Tauporn (GER)
3. Jonas Baumann (GER)
4. Mathias Conrad (GER)
5. Lukas Ennemoser (OeAV Innerötztal)
6. Adrian Max Rudigier (OeAV Radstadt)

weiters:
17. Manuel Schweinberger (OeAV Wilder Kaiser) - Halbfinale
31. Andreas Aufschnaiter (OeAV Kitzbühel) - Qualifikation

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