Vorhang auf für das Rieder "Affentheater"
Ring frei für die nächste Runde des "Rieder Affentheaters". Tierschützer von RespekTiere drohen erneut mit einer Anzeige wegen Tierquälerei.
RIED. Schon im November 2009 berichtete die BezirksRundschau Ried über das Schicksal der vier Berberaffen, die in einem Käfig in Weierfing gehalten werden. Eine damals angekündigte Übersiedelung der Affen mit Jahresende fand jedoch bis heute nicht statt. Laut Amtstierarzt Heinrich Breuer wurden alle geforderten Auflagen für die Haltung der Tiere erfüllt. Auch ein Tierhalteverbot für die ehemalige Besitzerin wurde ausgesprochen. Ein Besuchsrecht wurde dieser jedoch eingeräumt. "Wir waren vor Ort und es liegt abermals ein Geruch der Fäulnis über dem gesamten Hof. Im Käfig liegt wieder eine Unmenge an Obst und Gemüse und ist ewig nicht ausgemistet worden", wettert Thomas Putzgruber von der Tierschutzorganisation RespekTiere. Es könne nicht sein, dass die Tiere in diesem Käfig so dahinvegetieren müssen. Laut Putzgruber hätte im Sommer 2010 die Möglichkeit bestanden, die Affen kostenlos in eine holländische Auffangstelle für exotische Tiere zu geben.
Der Tierschutzorganisation gehe es keinesfalls um das Wohl der Tiere, denen es in Weierfing sehr gut geht, sondern um die Schlagzeilen, so der Vorwurf von Heinrich Breuer. "Die drei noch lebenden Berberaffen, die bereits knapp 30 Jahre alt sind, haben nur noch einige Jahre zu leben und werden auf kurz oder lang eines natürlichen Todes sterben. Es hätte keinen Sinn, die Tiere jetzt noch durch halb Europa zu transportieren und irgendwo, in einer völlig neuen Umgebung, einzukarren."
Mit dem gibt sich Putzgruber nicht zufrieden: "Es wurde uns versprochen, dass sich Primaten-Experten um die Tiere kümmern und alles sauber ist." Genau das Gegenteil sei derzeit der Fall. "Wir werden die weiteren Geschehnisse auf dem Hof in Weierfing sehr genau verfolgen. Sollte sich nicht rasch etwas ändern, erstatten wir abermals bei der Bezirkshauptmannschaft Anzeige wegen Tierquälerei", so die Drohung von RespekTiere. Auch ein Protest vor Ort, wie im November 2009, sei durchaus vorstellbar.
Zur Sache:
Das Schicksal der drei "Rieder Berberaffen"
Im November 2009 titelte die BezirksRundschau, das "Affentheater" stehe kurz vor der Lösung. Diese hätte vorgesehen, dass die vier Berberaffen ein neues Zuhause bekommen sollen. Knapp drei Jahre später leben die Tiere aber immer noch in Weierfing. Die Affen, die in einem überdurchschnittlich großen Gehege leben, befinden sich mittlerweile nicht mehr im Besitz einer stadtbekannten Riederin, die unter anderem auch schon Lamas hielt. Ein Besuchsrecht wurde der Frau eingeräumt. Ursprünglich lebten im Gehege sechs Berberaffen - zwei wurden im Herbst 2009 skelettiert im Käfig aufgefunden, einer starb im letzten Jahr eines natürlichen Todes.
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