Kino Hallein: Wer ist farbenblind?
Dass das Halleiner Stadtkino schwarze Zahlen schreibt sei falsch, sagen die Grünen: "Rot sind sie!"
HALLEIN (tres). "Es stimmt nicht, dass das Halleiner Stadtkino gute Zahlen schreibt, da hat die Stadtamtsdirektion eine unwahre Auskunft gegeben", kommentiert Grünen-GV Alexander Rochmann einen Bericht, der im Bezirksblatt Tennengau erschienen ist. Auf die Frage, ob das Kino gut frequentiert sei, antwortete Stadtamtsdirektor Erich Angerer mit: "Ja, das Betriebsergebnis 2011 zeigt eine schwarze Null." Allerdings wurde nun bekannt, dass der Jahresabschluss 2011 einen Verlust von 76.832,66 Euro aufweist. Die Stadt Hallein hat das Kino im vergangenen Jahr mit 164.403,04 Euro subventioniert (ist vom Verlust schon abgezogen), vom Land Salzburg gab es 14.600 Euro an Förderungen.
Kultur- statt Familienkino?
"Das Kino rentiert sich nicht mehr - zumindest nicht in der Form, wie es jetzt ist. Die Konkurrenz von Cineplexx ist zu groß", sagt Rochmann: "Gezeigt werden im Halleiner Kino meistens Blockbuster-Filme aus Hollywood, wir sollten aber lieber alternative Filme vorführen, ähnlich wie es "Das Kino" in Salzburg macht. Und das Kino müsste ja auch gar nicht jeden Tag geöffnet sein."
"Beim Betriebsverlust des Kinos sind die Personalkosten eingerechnet", erklärt Bgm. LAbg. Christian Stöckl (ÖVP): "Diese sind als Subvention angeführt, deswegen kommt ein Minus heraus. Das würde beim Freibad, den Parkgaragen und Zinkenliften auch geschehen, aber da ist das Personal ausgegliedert. Das sind verschiedene Abrechnungsarten und daher ist es ein wenig unübersichtlich." Bgm. Stöckl will sich das Kino, das auch Stadttheater ist, weiterhin "für unsere Familien" leisten.
Cineplexx als Konkurrenz
Geschäftsführerin Ingrid Reiner sagt: "Seit das Cineplexx in Salzburg eröffnet hat, muss Hallein sein Kino subventionieren, davor hat es sich selbst erhalten." Ein Kulturkino wollen weder Stöckl noch Reiner: "Der Besucherandrang ist bei Hollywood-Blockbustern am stärksten." Auch eine Öffnung an nur vier Tagen pro Woche schließt Stöckl aus: "Die Besucher wollen Kontinuität."
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