Brücke trennt Gemeinden
Lienbachschmiedbrücke: Scheffau verärgert, weil Abtenau bei Bau nicht mitzahlt
SCHEFFAU (tres). Der Scheffauer Bürgermeister Josef Aschauer hat für heuer die Sparflamme angezündet: Das neue Gemeindeamt ist fertig und hat das Budget doch strapaziert. Was aber in Angriff genommen wird, ist der Neubau der Lienbachschmiedbrücke. Dass sich Abtenau am Projekt nicht beteiligt, ärgert Aschauer (ÖVP) noch immer.
Der Scheffauer Brücken-Ärger
Die besagte Brücke verbindet die Ortsteile Wallingwinkl/Weitenau der Gemeinde Scheffau mit dem Ortsteil Pichl der Gemeinde Abtenau. Die Gemeindegrenze verläuft genau in der Mitte der Brücke. Der bauliche Zustand der Brücke ist schon seit Jahren nicht mehr akzeptabel, daher wurde 2008 auf Initiative der Gemeinde Scheffau vom Bundesheer eine Ersatzbrücke gebaut und die alte Brücke auf 6,5 Tonnen Traglast beschränkt. Eine dauerhafte Lösung war dies aber nicht. Nach langem Hin und Her - die Gemeinde Abtenau will sich am Neubau nicht beteiligen, weil, laut Abtenaus Bgm. Johann Quehenberger (SPÖ) „die Lienbachschmiedbrücke nicht im Abtenauer Brückenkataster aufgelistet ist“ - baut Scheffau die Brücke nun allein, mit finanzieller Unterstützung des Landes.
In der Mitte verläuft die Grenze
Der Bau der neuen Betonbrücke mit 38 Tonnen Traglast hat bereits begonnen und wird heuer noch fertiggestellt, die Gesamtkosten betragen 430.000 Euro. Noch immer verärgert über das Desinteresse von Bgm. Quehenberger ist Bgm. Aschauer trotzdem: „Die Brücke gehört zur Hälfte zu Abtenau und außerdem kommt die Brücke vielen Abtenauern als Verbindungsweg zugute.“ Er wollte deswegen aber keinen Streit vor Gericht.
Was tut sich sonst? Eine Überlegung in Scheffau ist die Verlegung des Sportplatzes zur Freizeitanlage „Harrbergsee“, denn: „Zukunfts-orientiertes Denken ist angesagt“, meint Aschauer: Die Fläche beim derzeitigen Sportplatz eigne sich nämlich z. B. hervorragend für ein Bauprojekt für Betreutes Wohnen: „So etwas braucht früher oder später jede Gemeinde!“
Feierliche Einweihung des neuen Gemeindezentrums am 22. Mai
Und am 22. Mai wird das neue Gemeindezentrum feierlich eröffnet. Mit diesem ist Bgm. Aschauer sehr zufrieden: „Es ist zwar kein Kunstwerk, wie das von Oberalm, aber so etwas wollten wir auch nicht.“ Zweckmäßig sei es, barrierefrei, hell, freundlich, mit kurzen Wegen für die Angestellten. Mit einer Million Euro war das von der ARGE BMT Piffer Architektur/Hundegger aus Lofer geplante Gebäude auch nicht sehr teuer, ein Teil wird mit GAF-Mitteln (Gemeindeausgleichsfonds) gedeckt. Neben dem Gemeindeamt befindet sich auch der Tourismusverein und ein Raum für die Pfarre (Chor, Jungschar) im Gebäude.
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