Einige Fragen bleiben offen
Ausstellungseröffnung über das Bruderloch von Bad Vigaun
„Die archäologische Grabung im Bruderloch brachte keine großen Sensationen, sie belegt aber die durchgehende Nutzung der Halbhöhle“, erklärte Landesarchäologe Raimund Kastler in der Gemeindegalerie Bad Vigaun bei der Eröffnung der Ausstellung mit Funden aus dem „Bruderloch“.
BAD VIGAUN (tres). So weiß man jetzt von ihrer Verwendung als Bauhütte für den Konglomeratabbau und man kennt die Essgewohnheiten der Menschen von damals. Kastlers Kollegin Waltraud Moser-Schmidl erklärt: „Die Arbeit im Steinbruch nördlich des Bruderlochs war anstrengend, wohl auch deshalb fanden wir Schweinerippen, Hühnerknochen und Eierschalen von dieser Küche des 16. Jahrhunderts.“ Zu den Funden gehört neben Tierknochen und Keramikgeschirr auch ein Messer aus einer sogenannten „Bauernwehr“.
Der Obmann des Kultur- und Museumsvereins „Vicone“, Michael Neureiter, hatte die Grabung angeregt, nachdem das 1556 erstmals urkundlich erwähnte Bruderloch durch die Gemeinde Bad Vigaun als „Naturgebilde von örtlicher Bedeutung“ unter Schutz gestellt worden war. „Wir erwarteten uns Antworten auf die Fragen nach der Situierung der Römerstraße und der Nutzung des Bruderlochs in der ausgehenden Römerzeit des 5. Jahrhunderts.“ Diese Fragen blieben allerdings unbeantwortet.
Trotzdem ist Neureiter nicht enttäuscht: „Wir haben jetzt aber mit der Unterstützung des Landesarchäologen und des Salzburg Museums Antworten auf die Frage nach der Gewinnung des Konglomerats für die Pfarrkirche Vigaun und die Filialkirche St. Margarethen, die im 16. Jahrhundert zur heutigen Größe erweitert wurden, und wissen mehr über die Essgewohnheiten unserer Vorfahren.“
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