Schmiererei und Polizisten-Napping
Vandalismus im Bezirk nimmt zu: Oberalmer Ortschef verärgert über Graffitiattacke und „Beamten“-Diebstahl
Der Vandalismus im Bezirk nimmt schon seit Jahren zu. Die Polizei bemüht sich nach Kräften, die Übeltäter zu fassen, doch einfach ist es nicht. Jüngste Vandalismusfälle gibt es jetzt in Oberalm, hier suchen die Polizeibeamten auch nach einem verschwundenen „Kollegen“.
OBERALM (tres). Still und heimlich wurde er „gekidnappt“, der fleißige „Polizist“ namens Vinzenz. Bezirksblatt-Leser wissen Bescheid: „Vinzenz“ stand Tag und Nacht (zuerst in der Kahlspergstraße, dann in der Hammerstraße), bei Wind und Wetter in Oberalm, um präventiv Raser zu bremsen. Das machte ihm nicht aus, denn „Vinzenz“ war nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Blech.
Die 474 Euro waren umsonst
474 Euro gab Bgm. Gerald Dürnberger aus dem Gemeindebudget für den Blechkameraden aus, um die Verkehrssicherheit in seiner Gemeinde zu garantieren. Der Clou: Der Blechkamerad sieht wie ein echter Beamter aus, er wurde auch nach dem Vorbild eines Polizisten gefertigt. Doch seit einigen Tagen ist er verschwunden. „Man hat uns den Vinzenz einfach gestohlen“, bedauert Bgm. Dürnberger. Und das während er in der Hammerstraße seinen „Dienst“ verrichtete! Der Bürgermeister hat Strafanzeige auf „Unbekannt“ gestellt. Er hofft, dass sich der Täter einsichtig zeigt und „Vinzenz“ wieder an seinen Platz zurück stellt: „Immerhin hat er viel Geld gekostet, zahlen müssen den Schaden jetzt die Gemeindebürger.“
„Kein dummer Jungenstreich!“
Bezirkspolizeikommandant Paul Pirchner und sein Team von der Polizeiinspektion Hallein suchen bereits fieberhaft nach dem verschwundenen „Kollegen“ - denn: „Das ist kein Kavaliersdelikt und kein dummer Jungenstreich, sondern Diebstahl“, erklärt Pirchner. Er hofft auf die Mithilfe aus der Bevölkerung: „Erst kürzlich wurde im Halleiner Freibad eingebrochen, ein Büro verwüstet und Geld gestohlen. Ein Mann hat die Täter sogar gesehen, aber erst zu spät die Polizei gerufen. Da waren die Täter schon weg.“ Pirchner appelliert an die Bevölkerung: „Wenn Sie etwas Merkwürdiges beobachten, sofort die Polizei rufen! Lieber ist uns ein falscher Alarm, zu dem wir hin fahren, als dass uns ein Täter durch die Lappen geht. Lieber fünf Mal umsonst anrufen, als einmal nicht.“ Der Einbruch ins Freibad konnte schließlich doch geklärt werden, die Täter wurden gefasst.
Vandalen am neuen Spielplatz
Aber nicht nur mit Polizisten-Napping hat Oberalm zu kämpfen, Vandalen haben zudem den erst kürzlich errichteten Spielplatz der Gemeinde verschandelt. 50.000 Euro hat die Marktgemeinde in neue Spielgeräte gesteckt, bereits wenige Tage später „zieren“ Graffiti-Schmierereien den großen Holzturm.
Auch hier hat Dürnberger Strafanzeige gestellt. Als Konsequenz hat die Gemeindevertretung nun beschlossen, zum Schutz vor weiterem Vandalismus, den Kinderspielplatz zu umzäunen. „Das ist zwar schade, weil man die Kinder so quasi einsperren muss, aber uns bleibt keine andere Wahl“, betont Bgm. Dürnberger. Auch ein Streetwork-Konzept will die Gemeinde ausarbeiten, um Vandalismus präventiv vorzubeugen. „Ich hoffe, es nützt auch etwas“, meint Dürnberger.
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