Türkis, Beere und Grün

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Seit 270 Jahren, zur Zeit in der neunten Gene­r­ation, wird bei der Familie Wimmer im Schaudorf Schleedorf geschneidert. Wer zusehen will, wie feinstes Handwerk entsteht, ist herzlich dazu eingeladen, einen Blick in die rustikale Nähstube zu werfen. Farbige Stoffballen lehnen in so gut wie jeder Ecke, die großen Tische beherbergen Scheren und an der Wand ist ein großes Regal bis oben hin gefüllt mit Schnittmustern.

Klein ist das Unternehmen mittlerweile eigentlich nicht mehr – 20 Angestellte kümmern sich im Seenland und in der Filiale in der Stadt Salzburg um die Maßarbeit für ihre Kunden. Die kommen gerne zu „Wimmer schneidert“ – kaum ein Tag, an dem sich die Besucher nicht die Klinke in die Hand reichen.

Hüte und Blusen
Der Traditionsbetrieb ist bekannt für seine Hirschlederne, für Festtagsjanker und für Dirndln in den aktuellen Trendfarben. „Heuer sind Türkis, Hellgrün und Beere besonders gefragt“, verrät Stefan Wimmer. „Grün, Rot und Blau sind immer modisch. Je nach Saison gibt es dann Abstufungen für die Trendfarben.“ Sein Team weiß nicht nur, was angesagt ist, sondern achtet auch darauf, dass alles zusammenpasst. „Wir haben zu allem, was wir selbst herstellen, passende Accessoires“, sagt der Chef. So gibt es in seinem Laden auch Hüte vom Hutmacher aus der Region, Gürtel, zur Tracht passende Schuhe und Blusen, die zum Teil auch in der Schleedorfer Werkstätte geschneidert werden. Am Verkaufstisch liegen witzige Qualitätsboxershorts – bedruckt mit grünen Hirschköpfen.

Hochzeitstag
Weitere Spezialität der Wimmers sind Hochzeitstrachten. „Wir bemühen uns, das schönste Gewand für den schönsten Tag im Leben zu machen“, verspricht Monika Wimmer. Das betrifft nicht nur die Damen, auch die Herren werden mit einem Wimmer‘schen Festtagsanzug für den Freudentag geschmückt.
Hochzeitsdirndln hat auch Schneidermeisterin Sabine Aigner aus Obertrum schon gemacht und mit ihrem neuesten sogar den ersten Preis bei der aktuellen Mattseer Hochzeitsausstellung gewonnen.
Damit noch nicht genug, sie hat schon ein weiteres Werk zum Wettbewerb geschickt. Diesmal hat die kreative Schneiderin ein Cocktaildirndl kreiert. „Das Oberteil ist aus Brokat. Den Rock habe ich wie einen Petticoat gemacht, das ganze Kleid ist an den Stil der 50er/60er Jahre angelehnt. Die Schürze ist nicht zum Binden, sondern wie früher mit einem Verschluss“, sagt sie.
In diesem Kleid wurde vor wenigen Tagen eine Kandidatin zur „Miss Tourismus“-Wahl fotografiert. Im Juni reist die Designerin mit ihrem Kleid nach Kärnten und hofft auf eine weitere Auszeichnung.

Alles ist möglich
Sabine Aigner hat keine große Schneiderei und auch keinen Laden, sie schneidert zu Hause in ihrem Atelier. Alles nach Maß und individuellem Kundenwunsch. „Alles ist möglich. Ich spiele mich gern mit Materialien und Stilen“, sagt sie.
Auf ihren drei Schaufensterpuppen hängen Prototypen wie das Obertrumer Dirndl, das die Trachtenschneiderin im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem örtlichen Trachtenverein entworfen hat.

Daneben eine Reihe peppiger Trachtentaschen, die ihr auf diversen Ausstellungen und Märkten regelrecht aus der Hand gerissen werden. Glitzer, Fell, Maschen und Loden schmücken ihre Werke. In ihrem Repertoire hat sie auch bestickte Zuckerdosen.

„Wenn ich irgendwo etwas sehe, baue ich das gerne in meine Taschen ein. Bunte Kristallaufnäher zum Beispiel“, erklärt sie. Ihre Werke sind Einzelstücke, können aber bei Bedarf nachgemacht werden.

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