"Wichtig, Farbe zu bekennen"
OBERTRUM (grau). Mit stolzen 80 Jahren blickt Walter Ratschenberger auf eine lange Karriere zurück und diese ist noch nicht zu Ende! Der Neubau der Volksschule Obertrum ist ungefähr die 70. Schule, die der Architekt in Salzburg geplant hat. Auch die örtliche Hauptschule stammt aus seiner Feder.
Ratschenberger weiß, was wichtig ist, wenn man eine Schule plant: „Eine Schule ist ein Funktionsbau. Sie muss so geplant werden, dass die schulische Abwicklung funktioniert – von der Garderobe bis zum Fachraum“, sagt der Architekt.
Schule auf Pfeilern
„In Obertrum haben wir es mit speziellen Bodenverhältnissen zu tun. Früher war hier See mit Schilfzone. Statt den Boden zu entfernen und mit Schotter aufzufüllen, haben wir das Gebäude mit Piloten im Boden befestigt. Diese übernehmen die Last.“ Auf diese Pfeiler wurde ein kubisches Gebäude mit Zeltdach gesetzt. „Durch den Durchgang wirkt das Gebäude in die Länge gezogen. Quadratisches Bauen fängt diese Längsentwicklung ab“, erklärt der Architekt. „Absichtlich habe ich nicht supermodern geplant. Jedes Bauwerk muss an seine Umgebung angepasst sein und ins Ortsbild passen.“
Farben für die Kinder
Die Fassade gestaltet sich sehr bunt, im Inneren hat jeder Klassenraum seine eigene Farbe. „Hier war wichtig, Farbe zu bekennen! Mit den Farben bringe ich die Freude und Empfänglichkeit des Kindes, des jungen Menschens, an der Fassade und auch im Inneren zum Ausdruck. Je älter ich werde, desto wichtiger werden die Farben für mich.“
So harmonisch, wie sich die Farben zusammenfügten, empfand der Architekt auch die Ausführung des Um- und Neubaus: „Die Zusammenarbeit mit Bauleiter Anton Kraibacher, Schulleitung, Firmen und Fachleuten war perfekt.“
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