Biobauern: Hilfe nach Dürre
Die Bauern im nördlichen Flachgau hatten im Frühling bis zu 70 Prozent weniger Heuertrag. Der Futterkauf gestaltet sich schwer für Bio-Bauern, da das Heu knapp ist. Darum vereinfacht das Land nun die Fütterung von Nicht-Bio-Heu.
FLACHGAU (grau). Bei wetterbedingtem Ernteausfall, wie etwa durch Trockenheit, dürfen Bio-Bauern Futter zukaufen, das nicht biologisch produziert wurde. Dazu muss der betroffene Landwirt allerdings ein Ansuchen um eine Ausnahme vom Zukaufsverbot stellen. „Die Betriebe kommen ohne Futterkauf nicht zurecht. Auf dem Markt ist nur wenig Bio-Heu und wenn, dann sehr teuer“, sagt Gottfried Rettenegger, Leiter der Bezirksbauernkammer.
Das Land erleichtert nun den nötigen Ankauf durch einen Erlass. Die Bauern müssen keine Einzelanträge stellen. Betroffene Betriebe dürfen bis zu 30 Prozent Nicht-Bio-Grundfutter zukaufen.
Besonders betroffen von der Trockenheit im Frühjahr waren die Bauern aus dem nördlichen Flachgau. „Im Salzkammergut gab es nur leichte Einbußen, rund um den Untersberg hat es immer wieder mal geregnet, aber im nördlichen Flachgau hatten die Bauern im ersten Schnitt um bis zu 70 Prozent weniger Ertrag“, so Rettenegger.
Verluste aufholbar
Ursprünglich wollte die Landwirtschaftskammer den Bauern finanziellen Zuschuss zum Futterkauf im Herbst ermöglichen. „Wer Futter kauft, soll auf jeden Fall seine Rechnung aufheben. Wir werden im Herbst entscheiden“, sagt Rettenegger. „Im Moment sieht es so aus, als könnte der Verlust aufgeholt werden. Das Gras wächst sehr gut. Für die Bauern aus dem nördlichen Flachgau könnte es aber mit der Ernte Probleme geben. Sie machen alle kein Silofutter. Für Bio-Heu genügen zwei schöne Tage nicht. Sollte es weiter regnen, werden sie ein Problem haben.“
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