Flüchtling Hilfe verweigert
Kranker Kriegsversehrter will verlegt werden
UNTERFRAUENHAID / NEUDÖRFL (wk). Ein 39-jähriger Flüchtling aus Tschetschenien möchte aus gesundheitlichen Gründen von Unterfrauenhaid nach Neudörfl verlegt werden. Platz wäre vorhanden, doch der Amtsschimmel verweigerte bis dato eine Umsiedelung.
Seit nunmehr ca. 18 Monaten lebt der Tschetschenien-Flüchtling, auf Zuweisung des Zuständigen für Betreuung und Verteilung von Flüchtlingen seitens der Landesregierung, Stefan Kroyer, in Unterfrauenhaid. Aufgrund seiner schwerwiegenden Kriegsverletzungen wurde er bereits zweimal im Krankenhaus Wr. Neustadt operiert. Die regelmäßigen und medizinisch notwendigen Nachuntersuchungen kann der 39-Jährige jedoch aus finanziellen Gründen nicht immer wahrnehmen.
„Ich bekomme nur 40 Euro im Monat Taschengeld und kann mir daher die Fahrt nach Wr. Neustadt nicht leisten. Im angrenzenden Neudörfl gäbe es auch eine Unterkunft mit freien Plätzen. Eine Umsiedlung wird mir jedoch von Herrn Kroyer verweigert“, klagt der Tschetschenien-Flüchtling, der sich nach Hilfe ringend an den Landessprecher der GRÜNEN, Michel Reimon, wandte.
Unmenschliche Umstände
„An uns treten immer wieder Menschen heran, die den Beamten der Landesregierung Schikane und schlechte Behandlung von Flüchtlingen vorwerfen. Einem Kriegsversehrten, der keinen anderen Wunsch hat, als näher an „sein“ Krankenhaus verlegt zu werden, sollte man helfen – zumindest helfen wollen, soweit das möglich ist. Das verlangt die Menschlichkeit. Die burgenländischen Behörden tun aber seit Jahren alles, um Flüchtlinge zu schikanieren. Es scheint, als wäre es Stefan Kroyers oberstes Ziel, diese Menschen wieder zu vertreiben. Das ist unmenschlich und muss aufhören, dieser Mann sollte nicht mit sozial Schwachen zusammenarbeiten“, so Reimon, der Soziallandesrat Rezar auffordert, die Arbeitsweise seines Beamten zu überprüfen.
Fall wird eingehend untersucht
Stefan Kroyer bestätigt, dass in Neudörfl noch frei Plätze zur Verfügung stehen, möchte den vorliegenden Fall jedoch vorerst eingehend überprüfen. „Wir werden uns mit dem Krankenhaus Wr. Neustadt in Verbindung setzen und abklären, ob eine medizinisch notwendige Verlegung in Frage kommt. Sollte dies der Fall sein, werde ich auch zustimmen“, versucht Kroyer zu beschwichtigen. „Für ein bis zwei Untersuchungen kommt dies jedoch nicht in Frage, da ich keine Lawine lostreten möchte. Da in Neudörfl keine Versorgung der Flüchtlinge mit Mahlzeiten möglich ist, wird hier Essensgeld ausbezahlt, was für viele ein Anreiz ist hier untergebracht zu werden“, so Kroyer abschließend.
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