Volksbegehren Bildung
Eigentlich muss man sich für die bescheidene Beteiligung schämen, wenn man sich noch als Österreicher fühlt.
Als ich am 1. Tag unterschrieb, war ich der Erste, meine Gattin unterschrieb am letzten Tag etwa 10 Uhr, da waren im Rathaus Neunkirchen noch keine 400 Unterschriften gesammelt.
Auch wenn ich die PISA- Lüge von Nikki Glattauer gelesen habe, haben unsere Boulevardblätter doch recht, wenn sie unsere Jugend und ihre Ausbildung als minder beurteilen, ich muss aber deren Urteil erweitern, nicht nur die Kinder, in erster Linie die Erwachsenen sind an Bildung nicht interessiert. Es ist halt kein Thema, über mehr Wissen und Fertigkeiten zu verfügen, sich darauf einzustellen, lebenslang lernwillig zu bleiben, neugierig die Zukunft mitzugestalten.
Vielleicht ist dann diese Einstellung symptomatisch für den typischen Österreicher, den Herrn Karl eines Qualtinger.
Oder die andere Möglichkeit: Frau und Herr Österreicher sind schon so politikverdrossen, dass sie auch auf die Möglichkeit direkter Demokratie verzichten aus dem Gefühl, es würde sowieso nichts bringen.
Wohin sind die Zeiten entschwunden, als sich noch Massen vorwiegend junger Menschen über den Ring in Wien drängten, um notwendige Veränderungen anzukurbeln, die Begeisterung für die Erhaltung der Donauauen etc.?
Ich fürchte, die nächsten Massenbewegungen werden erst stattfinden, wenn man breiten Schichten der Bevölkerung die sogenannte wohlerworbenen Rechte, heißt Geld, wegnehmen wird, weil dieses Geld einfach nicht mehr da ist.
Es heißt so schön, Wissen sei Macht und andererseits, Geld ist Macht.
Diese einfache Gleichung haben viele nicht überrissen.
Wir gehen also wie Schafe zur unausbleiblichen Schur.
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