Viel Kritik & viel Gegenrede
Wie berichtet, hat die Brucker Gemeindevertretung einen Partnerschaftsvertrag mit dem Verbund und der Salzburg AG beschlossen. Kernpunkt dabei ist die vier Kilometer lange Oberhof-Baustraße zur Baustelle des Kraftwerkes Gries. Viel Kritik an diesem Vertrag gibt es von GV Johann Gratz (Grüne). Der Sprecher des Verbundes sowie Bgm. Herbert Reisinger kontern. Reisinger: „Herr Gratz ist sowieso immer gegen alles.“
BRUCK. Neben einer durch die vorgesehene geschotterte Bau-straße „hohen Staubbelastung für die angrenzenden Siedlungshäuser und das ganze Tal“ äußert GV Johann Gratz auch folgende Befürchtung: „Die Oberhofabfahrt wird die versprochene Verkehrslösung in Gries wahrscheinlich verhindern, weil der Verbund die dafür vorgesehenen Mittel von rund 1,6 Millionen Euro für diese lange Zufahrt benötigt und als Mitfinanzierer weitgehend ausfällt.“
Verbund-Sprecher Wolfgang Syrowatka sinngemäß: „Das stimmt keineswegs, denn dadurch, dass die Grieser Brücke nicht im ursprünglich vorgesehenen Ausmaß saniert werden muss, bleibt noch Geld übrig, auch die Oberhofabfahrt wird nicht soviel kosten.“
Gemeindeanteil: 1,54 Millionen Euro
Zahlen wollte Syrowatka keine nennen, doch aus Insiderkreisen heißt es, dass laut Kostenschätzungen der Verbund in die Grieser Verkehrslösung 1,05 Mio. Euro, die ÖBB 3,5 Mio. Euro und das Land ca. 1,1 Mio. Euro investieren werden. Für die Gemeinde bliebe dann noch ein Anteil von 1,54 Mio. Euro.
Ein „Maulkorberlass“
Johann Gratz äußerte auch am Partnerschaftsvertrag zwischen der Gemeinde bzw. dem Verbund und der Salzburg AG Kritik: „Weder ein Fonds für Geschädigte noch eine Pauschale für einen Rechtsbeistand für Anrainer sind darin enthalten. Außerdem erhält der Vertrag einen Passus, der einem ,Maulkorberlass‘ ähnelt, weil sich die Gemeinde wortwörtlich zur ,wohlwohlenden Unterstützung und positiven Begleitung des Projektes in der Öffentlichkeit, insbesondere gegenüber den Gemeindebürgern, Grundbesitzern und den Medien‘ verpflichtet.“
Dazu wiederum Syrowatka: „So ein Fonds bzw. eine Pauschale wären ja ein Versuch, uns freizukaufen. Im Fall der Fälle sind wir natürlich ohnehin haftbar. Und der Vertragspassus ist nur eine Art ,klimatischer Übereinkunft‘ und ,Juristendeutsch‘.“
Herr Gratz macht sich lächerlich
Bgm. Herbert Reisinger, dem von Gratz vorgeworfen wird, schlecht verhandelt zu haben: „Herr Gratz war bei den Verhandlungen meistens dabei und dort hat er nichts gesagt. Er ist sowieso immer gegen alles, ob es der Hofer-Markt, der Maximarkt oder das Kino war. Er macht sich schon lächerlich.“
Zur Textpassage, die Gratz als „Maulkorberlass“ bezeichnete, sagt Reisinger: „Laut Gemeindeaufsicht muss hier noch umformuliert werden, aber ansonsten ist der Partnerschaftsvertrag für in Ordnung befunden worden.“
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