"Wir fordern Ende der Hetze"

Foto: Praxmarer

KAUNERTAL/WIEN. Eine 120 Meter hohe und 450 Meter breite Staumauer für 42 Milliarden Liter Wasser. Dieses Szenario droht alpinen Wildnislandschaften im Oberland, wenn die Tiwag (Tiroler Wasserkraft AG) ihre Pläne für den Ausbau Kraftwerksausbau im Kaunertal verwirklicht.

Auf das Projekt Kaunertal reagieren Umweltorganisationen in Wien mit scharfer Kritik. Sie fordern ein entschiedenes Nein des Umweltministeriums. Greenpeace-GF Alexander Egit kritisiert neben der dubiosen Praxis der Tiwag die Vorgehensweise des Umweltministers: „Nikolaus Berlakovich hätte diesen Tiwag-Plan, der klar gegen das Wasserrecht verstößt, sofort zurückweisen müssen. Er steht kurz davor als Rechtsbrecher dazustehen, sollte er dem von der Tiwag als Gewässerschutzplan getarnten Ausbauplan von fünf Kraftwerken zustimmen.“

„Gemelktes“ Bergvolk
„Haarsträubend“ findet WK- Bezirksobm. Toni Prantauer nun die Proteste der in Wien ansässigen Umweltorganisationen: „Da wird mit Protesten gedroht, ohne sich mit unserer Region und den hier lebenden Menschen im Detail zu beschäftigen. Wir sind für euch Wiener wohl nur ein Bergvolk, das ihr gerne (finanziell) melkt, so Prantauer. Ein „Hainburg der Alpen“ betiteln die Wiener ihre Meinung zum Kraftwerksausbau. Zwar soll auf Ökostrom umgeschwenkt werden, aber Wasserkaftwerke dürfen keine errichtet werden. „Ihr sitzt in euren Prunkbauten und redet über schützenswerte Flussjuwele, ohne wahrscheinlich jemals in unserer Region gewesen zu sein, die ihr als kulturelle und ökologische Besonderheit bezeichnet.“ Es werde über einen bedrohten Alpenraum gesprochen, aber es werde vergessen, dass wir Menschen in Landeck eine Lebensgrundlage brauchen, die ohne Energie nicht gegeben ist. „Wir fordern ein Ende der Hetze gegen Investoren, die langfristig mit der hier lebenden Bevölkerung Projekte planen“, appelliert Prantauer. „Nirgendwo anders in den Alpen vereint sich alpine Lebensfreude und Gefühl mit einer innovativen Hightech-Infrastruktur gekonnter als in unserem Bezirk“, weist Prantauer hin.

Leserbrief von Brigitte Wille aus Kauns

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