Wird endlich gut, was lange währt?

Christian Mey, Redaktionsleitung Bezirksblatt Kufstein
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Es soll der große Wurf sein und das Rettungswesen in Tirol reformieren. Zweiteres mag stimmen, Ersteres wird sich weisen: Mit Inkrafttreten des neuen Rettungsgesetzes per 1. Juli bleibt kein Stein auf dem anderen. Bisher konkurrierende, gar verfeindete Organisationen fahren mehr oder weniger unter einer Flagge für das Land Tirol. Die Verrechnung erfolgt nicht mehr direkt oder über die Krankenkassen und der gesamte Bezirk Kufstein wird nur noch über die Integrierte Landesleitstelle Tirol disponiert. Und genau dort wähnen erfahrene Retter die Achillesferse des Systems. So soll es vorgekommen sein, dass bei einem Einsatz für das Inntalcenter Kufstein die Retter in Telfs alarmiert wurden, weil es auch dort ein Inntalcenter gibt. Auch fürchtet man, dass insbesondere bei Krankentransporten künftig größere Wartezeiten entstehen könnten, weil die Improvisationsfähigkeit kleiner Einheiten fehlt, die Einteilung nach Vorschrift gemacht wird. Die Rettungsorganisationen sind de facto entmündigt. Im Dienst unterstehen die Einsatzfahrzeuge dem Land Tirol. Und noch sind nicht alle Bezirke an die Landesleitstelle angeschlossen, doch soll dies bis Mitte nächsten Jahres geschehen. Gerade deswegen ist die Sorge berechtigt, ob bei der Disposition der Einsätze der hohe Standard aufrecht erhalten werden kann, den man bisher im Bezirk Kufstein gewöhnt war. Bei kleineren Verletzungen könnte es durchaus vermehrt zu Wartezeiten kommen und nicht jeder Unfall wird sofort einen Notarzt bekommen. Trotzdem muss an dieser Stelle auch darauf hingewiesen werden, dass Tirol eine extrem hohe Versorgungssicherheit bei Notfällen hat und die Helfer oft binnen weniger Minuten am Einsatzort sind. Dafür ein herzliches Vergelt‘s Gott!

Beitrag zum Kommentar:
„Krieg der Retter“ ist endlich vorbei

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