Schotter auf 17,7 Hektar?

Im Aschergraben ist ein Schotterabbau möglich.
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  • hochgeladen von Klaus Kogler

885.000 m3 Schotter könnten in Waidring abgebaut werden.

WAIDRING (niko). Das Land Tirol hat zur Rohstoffsicherung einen möglichen Schotterabbau im Bereich „Aschergraben“ untersucht. Der Abbau könnte durch die Fa. Stöckl SB GmbH, Erpfendorf, erfolgen (Geschäftsführer ist Erwin Otterbein, Anteilshalter sind Otterbein als Privatperson, 10 %, und die Erwin Otterbein GmbH, mit 90 %).

Das Gesteins-Abbauvolumen beträgt nach aktuellem Kenntnisstand rund 885.000 Kubikmeter auf einer Fläche von rund 17,7 Hektar. Zum Material-Abtransport über die Strubstraße werden 7.500 Lkw-Fuhren (= 15.000 Fahrten) jährlich bzw. 50 bis 100 täglich (Hin-/Rückfahrt) kolportiert.

Das Projekt wurde vorigen Donnerstag den elf betroffenen Anrainern und dem Gemeinderat präsentiert. Die Anrainer, darunter mehrere Tourismusbetriebe, sind natürgemäß wenig erfreut über die zu erwartenden Verkehrs- und Lärmbelastungen vor der Haustür. Auch die Gemeinde kann dem Vorhaben wenig abgewinnen. Statt Arbeitsplätzen oder Steuereinnahmen würden nur Verkehr und ein beeinträchtigtes Landschaftsbild bleiben.

Besitzer der geplanten Abbaufläche sind „Ascherbauer“ Anton Grander und zu einem geringen Teil die Bundesforste.

Hochwertiges Gestein
Gewonnen werden soll hochwertiges Schottermaterial von einem riesigen Schuttkegel am Fuß der Loferer Steinberge. „Der Betreiber könnte hier hochprofitabel abbauen; der Aufwand wäre überschaubar und gering im Verhältnis zum erwartbaren Gewinn; man kann von einem 50-%-Gewinnanteil von den Gesamtkosten ausgehen“, wie ein Fachmann erklärt. Ein Kubikmeter Gestein dieser Qualität könnte mindestens 15 € am Markt einbringen.

Die 885.000 m3 Festgestein wären beim Abbau eine Menge von rund 1 Million m3 oder von 1,5 Mio. Tonnen. Auf einen Abbauzeitraum von zehn Jahren müsste mit 75.000 Fuhren bzw. 150.000 Lkw-Fahrten gerechnet werden.

Bgm. Georg Hochfilzer: „Der Schotterabbau wäre schon von den Dimensionen her ein beträchtlicher Eingriff in die Landschaft. Erschwerend kommt die Transportproblematik dazu (Gemeindestraße); das hat enorme Auswirkungen auf die Anrainer; diese haben sich verständlicherweise vehement gegen diese Transporte ausgesprochen.“

Laut den Firmeninformationen soll im Bereich des „Aschergrabens“ nur das dort befindliche Material gewonnen und auf die Anlage der Fa. Stöckl in Erpfendorf transportiert werden, es wären keine sonstigen Anlagen (Brecher, Mischanlage oder dgl.) vorgesehen. „Die Steuereinnahmen für unsere Gemeinde wären also verschwindend gering“, so der Ortschef.

Nun sollen die Informationen verarbeitet werden, die Gemeinde wird auch noch mit den Anrainern in weitere Gespräche eintreten. „Wenn man dann die Entscheidungsgrundlagen auf dem Tisch hat, wird sich der Gemeinderat definitiv mit der Entscheidungsfindung befassen. Dass ein großflächiger Abbau problematische Begleiterscheinungen nach sich zieht, ist bereits jetzt klar“, so Hochfilzer.

Noch kein Antrag
BH-Gewerbereferent Martin Grander: „Uns liegt bisher kein Genehmigungsantrag nach dem Mineralrohstoffgesetz vor.“ Das Behördenverfahren würde nach diesem Bundesgesetz abgewickelt. Die Gemeinde kann nur eine Stellungnahme abgeben.

Schon in der Vergangenheit haben mehrere Abbaupläne (u. a. Sandbichl/Pass Strub) für Aufregung und Widerstand in der Gemeinde gesorgt.

Kommentar von Klaus Kogler:
Konflikte sind vorprogrammiert

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2 Kommentare

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