Nach 20 Jahren nimmt der Bürgermeister Abschied

Bgm. Josef Grander legte am Dienstag sein Amt offiziell zurück. | Foto: Eppensteiner
  • Bgm. Josef Grander legte am Dienstag sein Amt offiziell zurück.
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ST. JOHANN (niko). „Nach reiflicher Überlegung und in Absprache mit meinen Ärzten, meiner Familie sowie mit meiner politischen Gruppierung gebe ich aus gesundheitlichen Gründen nach neun Jahren als Vizebürgermeister und 20 Jahren als Bürgermeister der Marktgemeinde St. Johann meinen Rücktritt bekannt“, formulierte Josef Grander seine Rücktrittserklärung.

Als sein Nachfolgekandidat wird bei der voraussichtlich im April/Mai stattfindenden Bgm.-Neuwahlen Stefan Seiwald antreten. Bis zur Angelobung eines neuen Ortschefs wird Vize-Bgm. Georg Zimmermann interimistisch die Amtsgeschäfte führen. Die Neuwahl wird von der BH ausgeschrieben.

Gesundheit angeschlagen
Sein angeschlagener Gesundheitszustand habe in ihm den Rücktrittsentschluss reifen lassen. „Es war im Nachhinein betrachtet ein Fehler, noch einmal für das Amt zu kandidieren; ich habe mir einfach zuviel zugemutet“, so Grander. Von einem „psychischen Belastungssyndrom“ habe er sich nicht mehr ganz erholt, Herzrhythmusstörungen seien gefolgt; auch ein Radunfall habe ihm zu schaffen gemacht. „Zuletzt gab es viele Gerüchte um einen möglichen Rücktritt; das will ich nun beenden, ein Bürgermeister auf Abruf will ich nicht sein. Und letztlich geht jetzt die Gesundheit einfach vor“, so Grander.

Enorme Entwicklung
Grander saß seit 1980 im Gemeinderat; 1983 wurde er Vize-Bürgermeister, 1992 erstmals zum Ortschef gewählt. Seither leitete er die Geschicke der Marktgemeinde, die in dieser Zeit eine rasante Entwicklung genommen hat. „In Zusammenarbeit mit den Referenten und Gemeinderäten konnten wir zahlreiche Maßnahmen für die Gemeinde setzen“, so Grander in der Rückschau. Als „Höhepunkte“ führt er die Orts-/Fernwärme, das Kommunalzentrum, die BKH-Erweiterung, den Hochwasserschutz, ÖBB-Lärmschutz, Sozialeinrichtungen, die Fußgängerzone und diverse Verkehrsmaßnahmen, Radwege, den Bahnhofneubau, Maßnahmen im Schul- sowie im Kinderbetreuungsbereich, die Gründung des Ortsmarketings, den Ankauf und den Ausbau des Koasastadions, den Skaterpark, die hohen Investitionen im Wasser- und Kanalbereich, den Erhalt des Kasernenstandorts uvm. an.

Der Schuldenstand der Gemeinde konnte seit 1999 von 64,6 auf 39 Prozent gesenkt werden.

Sepp Grander war neben seiner politischen Arbeit 20 Jahre lang als Kassier im Vorstand des Tourismusverbands tätig; seit 1966 ist er Feuerwehrmitglied. Im Gemeindeparlament war er auch als Straßen-, Sport- und Umweltreferent aktiv, seit 1989 als Referent des Bau- und Planungsausschusses.

Mehr dazu: nächste Ausgabe

Kommentar von Klaus Kogler:
Politik kann auch krank machen

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