Schulpark Kitzbühel gerettet! BürgerInnen feiern Erfolg.

Freude über den erfolgreichen Kampf für den Erhalt des Schulparks Kitzbühel:
Einige „Unser Kitzbühel“ Mitglieder im Schulpark (v.l.n.r.) Daniel Ellmerer (JUK), Florian Huber (JUK), Johannes Lamberg, Carolin Porstendorfer, Susanne Wunderer (Sprecherin), Robert Neumayr (JUK), Horst Ebersberg, Evi Lanfranaconi, Nina Hofer, Lisbeth Haderer, GR Thomas Nothegger (JUK). | Foto: Unser Kitzbühel
  • Freude über den erfolgreichen Kampf für den Erhalt des Schulparks Kitzbühel:
    Einige „Unser Kitzbühel“ Mitglieder im Schulpark (v.l.n.r.) Daniel Ellmerer (JUK), Florian Huber (JUK), Johannes Lamberg, Carolin Porstendorfer, Susanne Wunderer (Sprecherin), Robert Neumayr (JUK), Horst Ebersberg, Evi Lanfranaconi, Nina Hofer, Lisbeth Haderer, GR Thomas Nothegger (JUK).
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Hurra, der Schulpark bleibt!

Erleichterung bei der Bürgerinitiative „Unser Kitzbühel“. Der Monate lange Kampf um den Erhalt des Kitzbüheler Schul- und Stadtparks war erfolgreich. Die Ergebnisse der von der Stadtregierung beauftragten Experten decken sich weit gehend mit den Argumenten und Vorschlägen der Bürgeinitiative. Ein offizieller Gemeinderatsbeschluss steht noch aus.

Kitzbühel. Die BH bleibt im Stadtzentrum, das alte BH-Gebäude im Eigentum des Landes, das Marienheim wird renoviert und mit Musikschule zum Erweiterungsbau der Bezirkshauptmannschaft. Der Schulpark bleibt erhalten. Kindergarten und Musikschule erhalten moderne Ersatzlösungen nach ihrem Bedarf. „Wenn das mutige und konsequente Engagement so vieler Kitzbüheler BürgerInnen nicht gewesen wäre, wären wir im Schulpark sicher schon bald vor einem riesigen Bauloch gestanden. Alte Bäume wären gefällt worden, und Schulkinder und Anwohner hätten drei Jahre lang unter Baulärm und –staub zu leiden gehabt“, bringt es Susanne Wunderer, Sprecherin von „Unser Kitzbühel“, auf den Punkt.

Kompromiss Marienheim

Wie von der Bürgerinitiative und auch von GR Nothegger (JUK) schon lange vorgeschlagen, präferierten die Experten für einen Neubau der BH den Hahnenkammparkplatz an erster Stelle. Als zweitbeste Lösung empfahlen sie Marienheim und Musikschule als am besten geeignet für einen Erweiterungsbau für das bestehende historische BH-Gebäude. Auch für das Lieblingsprojekt von Bgm Dr. Klaus Winkler, eine Tiefgarage im Schulpark, gab es laut Experten keinerlei logistisch und wirtschaftlich zu rechtfertigenden Bedarf. Vize-Bgm. und Verkehrsreferent Luxner (SP) teilte deshalb namens der Stadtführung mit: „Wir wollen im Schulpark einen Park, keinen Parkplatz.“

Bürgerbeteiligung erwünscht

„Nun wird der Schulpark sogar um das zum Marienheim-Gelände gehörende Gartengelände erweitert“, freut sich Wunderer, und ergänzt: „Wir freuen uns auch, dass die Stadtführung die Kitzbüheler BürgerInnen bei der zukünftigen Gestaltung und Nutzung des Schulparks, wie auch bei anderen Themen aktiv einbinden will.“ Selbst Bürgermeister Dr. Klaus Winkler – bis vor Kurzem vehementer Gegner einer von ihm als „Schattenregierung“ bezeichneten Bürgerbeteiligung - kann sich einen so genannten Bürgerrat inzwischen anscheinend auch bei anderen Themen und Problemen vorstellen.

Zur Erinnerung

Es war (wieder einmal) der „Kitzbüheler Beobachter“, internationale Schauspieler und Journalist Horst Ebersberg, der im Jänner mit seinem Flugblatt „Rettet den Schulpark von Kitzbühel“ Alarm schlug. Dank Informationen von Helmut Deutinger (Grüne, Bezirk Kitzbühel) und den Tiroler Grünen hatte er vorab detaillierte Informationen über die Pläne zur Verbauung des letzten Zentrums nahen Erholungsparks erhalten. Die von ihm initiierte gleichnamige Facebook Gruppe wuchs binnen Kurzem auf über 700 Unterstützer. Zusammen mit der daraus entstandenen Bürgerinitiative „Unser Kitzbühel“ sammelte man über 3.500 Unterschriften und organisierte Anfang März die erste größere Demonstration seit Jahrzehnten in Kitzbühel mit über 400 TeilnehmerInnen. Gleichzeitig berichteten die lokalen, später auch regionale und nationale Medien ausführlich über die Auseinandersetzungen rund um den Schulpark. „Für die umfassende und objektive Berichterstattung möchten wir uns besonders bedanken“, so Susanne Wunderer. Massive Solidarität kam schließlich - auch im Landtag selbst - von den Landesparteien der Grünen und der Liste Fritz. Auch die FPÖ ließ es sich nicht nehmen, kritische Anfragen einzubringen. Im Kitzbüheler Gemeinderat war Thomas Nothegger (JUK) der einzige, der von Anfang an die Ziele der Bürgerbewegung öffentlich und aktiv unterstützte.

Verändertes Stadtklima?

„Wir danken allen UnterstützerInnen vor und hinter den Kulissen, innerhalb und außerhalb von Kitzbühel, für ihr Engagement“, so Wunderer. „Wir werden alles tun, dass die offensichtlich positive Veränderung im Umgang der Stadtführung mit BürgerInnen und ihren Anliegen nachhaltig und dauerhaft bleibt.“ Grund zum Feiern also für „Unser Kitzbühel“. Ein „Bürger-Sommerfest“ im Schulpark soll alle Beteiligten der letzten Monate (auch die ehemaligen Kontrahenten) „an einen Tisch“ bringen. Bevor man sich neuen Aufgaben zuwendet. Verschiedene Arbeitsgruppen sollen gebildet werden, die konkrete Vorschläge zur künftigen Nutzung und Gestaltung des Schulparks, zum Thema Verkehr und anderen dringenden Kitzbüheler Themen machen wollen. Dass man dabei „zur Not, wenn es nicht anders geht!“ (Wunderer) auch keine Konfrontation scheut, haben die Kitzbüheler BürgerInnen zuletzt zur Genüge bewiesen. Eine völlig neue Qualität im demokratischen Gefüge der Bezirkshauptstadt?

Ungünstiger Deal

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt, denn der mit dem Land ausgehandelte Deal ist finanziell sehr ungünstig für Kitzbühel. „Nicht nur, dass wir dem Land das Marienheim kostenlos überschreiben, wir müssen ihm auch noch den Südflügel des heutigen BH-Gebäudes zum doppelten Schätzpreis abkaufen.“ erläutert Wunderer. „Zur Finanzierung muss Kitzbühel Gründe verkaufen. Da hätte man besser verhandeln müssen.“ In der Gemeinderatsitzung am 23. Mai wird darüber noch einmal gesprochen werden, Interessierte können um 18:00 Uhr ins Rathaus kommen und sich selbst ein Bild machen.

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