"Pensionsvericherungen sind sinnlos"

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Sämtliche Produkte von privaten Pensionsversicherern seien keine Vorsorge für die Zukunft, so das ernüchternde Ergebnis der Studie. "In Wirklichkeit verdienen nur die Versicherer daran, für Versicherte ist das Geschäft ein Verlust", bringt es AK- Präsident Erwin Zangerl auf den Punkt. In der vom VKI durchgeführten Studie wurden 40 Verträge abgeschossen. Die Durchschnittsgesprächsdauer bei den Beratungen betrug 40 Minuten. "Das ist zu wenig für ein Produkt, das über einige Jahrzehnte läuft und zehn Jahre lang nicht kündbar ist", so Studienauto Walter Hager vom VKI.Auch haben sich nur 16 der Berater angesehen, welche Produkte der Kunde schon hat und ob sie sich die Einzahlungen leisten können. Auf anfallende Kosten werde kaum hingewiesen, sie werden oft nur in Prozent angegeben. "Ein Laie kann kaum ausrechnen, wie viel wirklich verlangt wird. Im Durchschnitt werden nur 75 Euro veranlagt, wenn man 100 Euro einzahlt. Es ist unmöglich bei diesem Zinsniveau diese Kosten wieder reinzuholen. Verbraucher erfahren darüber nichts", so Walter Hager. Auch bei Garantien läge das Risiko meist beim Kunden. Beispielsweise muss jede Lebensversicherung zu 30 % in Aktien angelegt werden, darüber kann keine Garantie ausgesprichen werden.

Besonders tragisch sei es, dass der BUnd diese Vorsorgeform unterstütze. "Auch heute noch empfiehlt der Bund private Pensionsvorsorgen obwohl klar ist, dass diese Vorsorge jetzt schon im Keller ist. Und diese Produkte verschlechtern sich jetzt nochmals durch das Sparpaket, , das ja die staatlichen Prämien um 50 Prozent kürzt", kritisiert AK-Präsident Erwin Zangerl.

Absprachen prüfen
Auch seien diese Versicherungen ein wettbewerbsfreier Raum "Die Kosten sind bei allen Anbietern ungefähr gleich hoch. Die Versicherer nehmen sich hier nichts", formuliert es Erwin Zangerl. "Ob es hier zu Absprachen gekommen ist, wäre sicher prüfenswert", so Josef Kubitschek vom VKI.

Derzeit gibt es von 10 Mio. Versicherungsverträgen, davon 1,6 Millionen Pensionsvorsorgen. Keinesfalls solle man jetzt aber bereits abgeschlossen Verträge kündigen. "Betroffene können sich jederzeit bei der AK Tirol beraten lassen", so Andreas Oberlechner vom AK-Konsumentenschutz.

Alternative
Als Alternativen nennt die AK die freiwillige Höhenversicherung in der staatlichen Pensionversicherung bis zu 8460 Euro pro Jahr. Dadurch bekommt man später eine höhere Pensionsleistung. Dauer und Höhe der Einzahlung sind frei wählbar. Die Renditen liegen aktuelle über jenen der privaten Pensionsmodellen bei rund drei bis 3,5 Prozent.

Auch die Bundesschätze wären eine Alternative. Die Nettorenditen dieser liegen derzeit bei rund drei Prozent für lange Laufzeiten, welche mit staatlicher Förderung noch höher ausfallen würden.

Gekostet hat der AK die Studie rund 25.000 Euro.

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1 Kommentar

Benno Trebo
Regionauten-Community
Benno Trebo
am 01.03.2012 um 09:25

Was in der Studie noch fehlt, ist die Tatsache, dass die Pensionsversicherer die eingezahlten Beträge oftmals in dubiose Staatsanleihen, wie z.B. Griechenland, veranlagen. Diese werden während den langen Laufzeiten manchmal wertlos, müssen zu hundert Prozent abgeschrieben werden, und schmälern naturgemäß die Rendite beträchtlich. Davor sind allerdings auch langlaufende Er- und Ablebensversicherungen nicht gefeit. Da ich schon Pensionsbezieher bin, stellt sich die Frage für mich nicht mehr. Müsste ich mich heute für eine Pensionsvorsorge entscheiden, dann würde ich die freiwillige Höherversicherung in der staatlichen Pensionsversicherung vorziehen. Auch Bundesschätze mit langen Laufzeiten wären eine Alternative, wie im Bericht erwähnt!

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