Vom verstoßenen Vize zum Kandidat
Von Hilde Zach wurde er 2009 fallen gelassen. Jetzt meldet sich Christoph Platzgummer zurück.
Es war kein ruhmreiches Kapitel der Innsbrucker Stadtpolitik, was im Frühjahr 2009 rund um die Person von Christoph Platzgummer abgelaufen ist. Damals musste er als Vizebürgermeister den Hut nehmen. Die vorgeschobene Begründung, er habe das Minus, welches im Zuge der EURO 08 entstanden war, zu verantworten, war dabei nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich dürften seinem "Rauswurf", den er als "freiwilligen Rücktritt" darstellen musste, heftige FI-interne Machtkämpfe vorangegangen sein. Denn damals erhoben sowohl er als auch die damalige Stadträtin Christine Oppitz-Plörer den Anspruch auf die Nachfolge von Bgm. Hilde Zach (das STADTBLATT hat berichtet, siehe Artikel "Platzgummer wurde Opfer einer Intrige").
Von Bürgern nicht vergessen
Tatsächlich dürfte der ehemalige Vizebürgermeister Platzgummer bei den Innsbrucker WählerInnen jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Noch im vergangenen Herbst erreichte Platzgummer – inzwischen kleiner Landesbeamter – in einer STADTBLATT Exklusiv-Umfrage hervorragende Werte. Bei der Frage nach der Bürgermeisterdirektwahl erreichte er als ehemaliger Politiker 22 Prozent und lag damit nur knapp hinter der amtierenden Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer. Dieses "Duell" geht nun in eine neue unerwartete Runde. Tatsächlich muss Platzgummer nun Boden gutmachen. Denn Oppitz-Plörer liegt nach jüngsten Umfragen in der Direktwahl klar in Front, sogar ein Sieg im ersten Wahlgang schien bis zu den jüngsten Ereignissen in greifbarer Nähe. Das Antreten ihres ehemaligen Rivalen dürfte Oppitz wertvolle Stimmen kosten. Ob Platzgummer jedoch tatsächlich eine Chance gegen die amtierende Bürgermeisterin hat, wird vom Wahlkampf abhängen.
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