„BH-Verkauf überdenken!“

BH Kitzbühel | Foto: Archiv/Hofer

Liste Fritz: Stopp dem weiteren Ausverkauf der Bezirkshauptstadt Kitzbühel?

Die Liste Fritz – Bürgerforum Tirol fordert einen Verhandlungsstopp rund um den Verkauf der Kitzbüheler Bezirkshauptmannschaft.

KITZBÜHEL (niko). „Die BH Kitzbühel ist ein Gebäude von enormem historischen Wert und ein zentraler Bestandteil der Altstadt. Sie darf auf keinen Fall Spielball von Immobilienspekulanten werden. Deshalb ist es nicht zu verstehen, wie die Landesregierung, die offiziell gegen Grundstückspekulationen eintreten sollte, bei so einem zentralen Gebäude über den Verkauf an Private nachdenken kann. LH Platter soll offenlegen, welcher Makler dazu beauftragt wurde. Er soll sagen, bis wann, an wen und um welchen Preis dieses Gebäude verkauft werden soll“, fordert LA Bernhard Ernst.

Das Bürgerforum befürchtet einen weiteren Ausverkauf und Bedeutungsverlust der regionalen Strukturen. Schon zuvor wurden andere Einrichtungen und Institutionen der öffentlichen Hand aus Kitzbühel (Poly, Forstamt, Krankenhaus, Straßenmeisterei etc., Anm. d. Red.) abgezogen.

Der Landesregierung wird vorgeworfen, per Strategie wesentliche Infrastrukturen aus den Bezirkshauptstädten abzusiedeln. „Es scheint so, als wolle das Land Kitzbühel nur mehr als Bühne der Schönen und Reichen protegieren. Mit der Idee eines ‚Klein-Davos‘ und dem Treffen von internationalen Wirtschaftsgrößen ist der Bevölkerung nicht geholfen. Diese braucht Arbeitsplätze, Infrastruktur und eine Daseinsvorsorge, die diesen Begriff auch verdient. Platter lässt die Infrastruktur absiedeln und Bgm. Winkler kann dann im reichen Kitzbühel Sozialmärkte eröffnen.“

„Wir fordern LH Platter daher auf, darüber nachzudenken, ob es wirklich die richtige Strategie ist, bestehende Bezirkshauptstädte in Tirols Peripherie immer weiter auszuhungern und auszutrocknen. Am Beispiel der BH Kitzbühel kann der Landeshauptmann das dringend notwendige Umdenken bereits zeigen“, sagt LA Ernst.

„Nicht mehr nur zusehen“
In die gleiche Kerbe hatte JUK-Chef Thomas Nothegger im Wahlkampf geschlagen (wir berichteten). „Der neue Gemeinderat darf nicht mehr zusehen, wie der Ausverkauf öffentlicher Gebäude sich fortsetzt. Sonst droht eine Entwicklung wie in Bad Gastein, wo die Fußgängerzone zum Großteil einem Spekulanten gehört und dem Verfall preisgegeben ist“, so Nothegger.

Bekanntlich wird angesichts der problematischen baulichen und räumlichen Situation (zu wenig Platz, nicht behindertengerecht, hoher Kostenaufwand bei einem Um-/Ausbau) vom Land Tirol und auch vom neuen BH Michael Berger ein Neubau der Behörde präferiert (wir berichteten).

Berger: „Voglfeld ideal“
„Das Voglfeld wäre optimal für uns, auch durch die Nähe zur Polizei, zum Finanzamt und zum Bezirksgericht“, meint Berger. Er will einen Neubau bis zum Jahr 2015 realisieren. Eine Sanierung des alten Gebäudes in der Hinterstadt hält er für zu kostenaufwändig.

Auch LR Beate Palfrader wäre ein moderner, barrierefreier Neubau lieber; sie konnte sich beim Lo­kal­augenschein von den beengten Verhältnissen im BH-Gebäude einen Eindruck machen.

Stellungnahme des Landes Tirol >> nächste Ausgabe!!

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