Chinesen sterben nicht

Chinesische Gräber sind in Tirol keine zu finden.

INNSBRUCK. Gibt es in Innsbruck chinesische Gräber? Was passiert mit Touristen, die hier sterben? Diese Fragen stellte sich das STADTBLATT und machte sich auf die Suche nach Antworten.

Sieht man sich auf heimischen Friedhöfen um, findet man keinen einzigen Grabstein mit chinesischer Inschrift. Das ist verwunderlich, gibt es doch immerhin laut Statistik Austria knapp 400 Chinesen in Tirol. Auch einem Innsbrucker Bestattungsunternehmen gibt dieses Phänomen ein Rätsel auf: „Es gibt so viele fernöstliche Touristen in Innsbruck, aber mir ist kein einziger hier verstorbener Chinese bekannt“, so Erik Neumair, von der gleichnamigen Bestattung. Diesbezüglich hat Neumair auch schon Recherchen angestellt. Beim Standesamt sei nur ein chinesischer Toter bekannt, dieser soll auch in Innsbruck begraben sein. Wo, darf nicht bekannt gegeben werden.

Auch die Bestattung Müller kann sich an eine Bestattung eines Chinesen erinnern. Das sei aber schon Jahre her. Im buddhis­tischen Glauben gilt die Feuerbestattung. Der Betroffene wurde also kremiert, also verbrannt und in der Urne beigesetzt.

Urnen- oder Körpertransport
Die Bestattung Flossmann dehnt die Frage nach chinesischen Verstorbenen noch aus. „Tirol ist ein Tourismusland, es kommt alle zwei Monate einmal vor, dass Personen aus anderen Ländern hier versterben“, berichtet die Bestattung Flossmann. Ein Großteil dieser Verstorbenen wird kremiert und die Urne dann ins betroffene Land verschickt. Das sei auch eine Frage der Versicherung, meist wird ein Körpertransport nicht übernommen. Eine Besonderheit gibt es bei den Nordstaaten, berichtet Flossmann: „Bei Nordstaaten wird eigentlich immer der Körper transportiert, das ist dort so üblich. Hier begraben werden Touristen nur ganz ganz selten.“

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