Fasnacht in Wald

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Nach vier Jahren Pause, freuten sich heuer wieder tausende Besucher aus Nah und Fern über das bunte Treiben bei der Walder Fasnacht. Es herrschte Ausnahmezustand im 600 Seelendörfchen Pitztals.

Mit dem Mittagsläuten der Kirchenglocken begann das Treiben und muss - dem Brauch zufolge - mit dem Betläuten um 18:00 Uhr sein Ende finden.

Angeführt wurde der Zug durch das Dorf von der Musikkapelle, welche in lustiger Kleidung einen eigenes für die Walder Fasnacht komponierten Marsch spielte. Gefolgt von den verschiedenen Masken und vor allem den Schallner- und Rollnerpaaren, sowie der Hexengruppe mit Hexenmusik. Beide sind Mittelpunkt des Fasnachtstreibens.

Einen weiteren Höhepunkt bildeten die aus Hexen- und Karnerwagen entstandenen großen und liebevoll geschmückten Fasnachtswagen und deren Mannschaften. Sie sorgten nicht nur für Unterhaltung, sondern hatten auch deftige Überaschungen für die Zuschauer bereit.

Viele lustige und schildbürgerartige Vorfälle der letzten Jahre wurden von der Labara - Gruppe mit der "Ratschkattl" in ironischer Art und Weise in WORT + LIED dargebracht.

Das "Einführen" des Zusehers durch die Maskenträger bedeutet für diesen nicht nur besondere Ehre und Auszeichnung, sondern soll ihm auch Gesundheit für die kommenden Jahre garantieren. Dabei ist jeder gerne bereit, einen kleinen Obolus zu entrichten.

Zur Geschichte: In der Walder Fasnacht wurzelt uraltes Brauchtum, - der Kampf des Winters in den Masken der Schallner - gegen den Frühling, dargestellt von den Rollnern, sowie das Austreiben der Dämonen, symbolisiert durch die Hexen. Die Kübelemajen bringen durch das "Samenausstreuen" Fruchtbarkeit.
In späterer Zeit wurde der Zug durch die festlichen Aufmärsche von Königen und Herrschern beeinflusst. So finden sich in der Walder Fasnacht Mohren (Spritzer), Jungfrauen (Engelspritzer), Gelehrte (Altfrank) Schausteller, Kraftlaggl (Sackner) und Hofnarren (Bajazzo) sowie die Bärenbande, welche für Aufmerksamkeit, Platz und Ordnung sorgen.

Bei ca. 600 Einwohner und 250 aktive Mitglieder (d.h. es beteiligen sich von jedem Haus und von jeder Familie die männlichen Mitglieder zwischen 5 und 75 Jahren) ist es einmalig und nur in Wald möglich, eine solche große Veranstaltung traditionsbewusst und mit den Zeichen der heutigen Zeit versehen, durchzuführen.

Die Tradition: Als lebendiges Brauchtum kann sich die Walder Fasnacht, mit als einer der ältesten und traditionellsten Umzüge dieser Art im Bezirk Imst behaupten. Neben den zwei großen Fasnachten Imst und Nassereith nimmt die Walder Fasnacht einen ganz besonderen Stellenwert im Fasnachtstreiben des Tiroler Oberlandes ein.

In jüngster Zeit haben Orte wie Tarrenz, Haiming, Wenns und Arzl ihre Fasnachten wieder neu belebt und geben Zeugnis von der Wichtigkeit der Fasnacht in unserem Bezirk. Berücksichtigt man, dass das Dorf Wald, eine Fraktion der Gemeinde Arzl, mit seinen rund 600 Einwohnern, mit Ausnahme der Zeit um den 2. Weltkrieg, völlig selbständig und unabhängig alle vier - fünf Jahre diese alten Riten versinnbildlicht, kann ohne Abstriche von Tradition gesprochen werden

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