„Krieg“ im Wald um die Biker

Nicht alle Radler fahren auf den breiten Forstwegen, zwischen Lanser Kopf und Innsbruck geht es über Stock und Stein. | Foto: Roland Noichl
  • Nicht alle Radler fahren auf den breiten Forstwegen, zwischen Lanser Kopf und Innsbruck geht es über Stock und Stein.
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Der Wald und die Forstwege im Mittelgebirge rund um Innsbruck sind heiß begehrt. Der Platz für Wanderer, Spaziergänger, Jäger, das Wild und Mountainbiker ist aber begrenzt. Dadurch kommt es immer wieder zu Konflikten.

LANS (vk/sf). „Die schlimmste Belastung für die Wanderwege sind rücksichtslose und undisziplinierte Mountainbiker, die auf den Wanderwegen trotz Fahrverboten fahren. Diese Radfahrer sind nicht nur eine Belastung, sondern bergen auch eine hohe Gefahr. Beispielsweise wurden bei einem Wanderweg, der von einer Mountainbikeroute gekreuzt wird, schon Vorrichtungen aufgebaut, die die Radfahrer eigentlich zwingen sollten, vom Rad abzusteigen. Manche fahren aber einfach um diese herum und kreuzen somit die Wege genau dort, wo Bänke aufgestellt sind. Fällt hier ein Radfahrer, sind Leute, die sich auf diesen Bänken ausrasten, in Gefahr“, schildert Hermann Hell vom Verschönerungsverein. Der Arbeiter des Verschönerungsvereins habe beim Mähen der Wanderwege solche Angst vor den Mountainbikern, dass er nur noch mit Warnweste arbeite.

Auch die Jäger sind verärgert
„Ich bin Jagdaufseher der Eigenjagd Lans und tagtäglich begegnen mir auf allen Forststraßen sowie Wanderwegen und Pirschsteigen großteils rücksichtslose Radler“, berichtet Hanspeter Brix. „Vom Lanser- und Villerkopf werden schon seit Jahren sämtliche Wege befahren, obwohl bis dato vom Grundeigentümer kein Weg freigegeben ist und nach Tiroler Forstgesetz generell ein Fahrverbot besteht. Seit nunmehr drei Jahren brettern aber auch Radlergruppen vom Patscherkofel zur Lanser Alm und dann weiter über den sogenannten Ochsensteig bis zur Römerstraße in Lans. Das zu jeder Tages- und Nachtzeit, vorwiegend zur besten Jagdzeit von 19 – 21 Uhr. “, ärgert sich Brix.

Nicht alle über einen Kamm scheren
Der Innsbrucker Vizebgm. Franz Gruber nimmt die Mountainbiker in Schutz. „Ich bin froh, dass junge Menschen mountainbiken. Mir ist lieber die jungen Leute sind im Sport unterwegs, als dass sie sich anderen ungesunden und sinnlosen Dingen zuwenden“, so Gruber. Ihm sei aber auch klar, dass es Nutzungskonflikte in dem begrenzten Naturraum gibt. „Es müssen alle in der Natur Platz haben, außerdem kann man nicht alle Mountainbiker über einen Kamm scheren. Ich appelliere an alle Nutzer des Waldes mit Verständnis und Toleranz zu agieren“, so Gruber.

Kontrollen geplant
Um die Konflikte zu minimieren, ist eine Downhillstrecke zwischen Lanser Kopf und Innsbruck geplant. Mountainbikern, die nicht auf diesen vorgesehenen Routen unterwegs sind, drohen in Zukunft auch Konsequenzen. So sind Schwerpunktkontrollen der Polizei sowie der Jagd- und Forstbehörden im Wald geplant.

Jagdaufseher Hanspeter Brix bleibt aber skeptisch: „Bei den geplanten Schwerpunktkontrollen der Polizei sowie der Jagd- und Forstbehörden im Wald wird es wohl bei Ankündigungen bleiben. Denn wie soll eine Gruppe Radler, die über Waldwege düst, aufgehalten werden? Wahrscheinlich muss erst etwas passieren, damit etwas passiert.“

Kommentar zum Beitrag von Stefan Fügenschuh:
"Downhiller brauchen mehr legale Routen"

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