‚FlugPunkt‘ spielte in Pürbach
Ab wann ist wer, wo, wie und warum "zuhause" und "integriert"?
Sie atmeten beide die selbe Luft, wenngleich von verschiedenen Seiten des imaginären Zaunes, und beide wurden krank davon.
von Eva Jungmann
PÜRBACH. Die Rede ist vom türkischen Steinbrucharbeiter und seinem österreichischen Chef. Worum geht's? Es handelt sich um das gesellschaftskritische Theaterstück „FlugPunkt“ von „cocon“, einem Theaterprojekt, das sich insbesondere mit Migration, Integration und „Zuhause Fühlen & Sein“ auseinandersetzt. Die Darsteller des aktuellen Trilogie-Schlusspunktes verfügen teils selbst über Migrations-Hintergrund, wissen also zu gut, wovon sie spielen, spielen mitunter Teile des eigenen Erlebens auf der Bühne. FlugPunkt ist keine erfundene Geschichte, sie ist wahr und in Freistadt passiert. Sie handelt von den Träumen und Albträumen der Protagonisten: Dem Türken, der, nach 30 Jahren Steinbrucharbeit krank, darauf hofft, seine Pension zu bekommen und zurück in die Türkei gehen zu dürfen, von der perfekt integrierten Arbeitsmarkt-Bediensteten mit polnischen Wurzeln und vom Ingenieur, dem Steinbruchchef, der nach einer Routineuntersuchung von seinem Schatten auf der Lunge erfährt. Ihre ineinander verwobenen Schicksale erfährt der Zuseher in einem teilweise surrealen Bilderregen, der von zwei weiteren Darstellerinnen, die als Co-Erzähler fungieren, vervollkommnet wird.
„Cocon“ gastierte einen einzigen Abend im Hoftheater vor leider wenig Publikum, beeindruckte dieses aber zutiefst.
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