Stadt Schwaz wird „Konsummekka“

Dass die Firma Lidl auf dem Gelände des Autohaus Danler in Schwaz einen weiteren Diskonter errichtet sorgt für politischen Zündstoff. Nun hat Lidl auch noch das Bliem-Grundstück („Ferrari Schorsch“) gekauft und die Stadt hat die nun insgesamt 2.000 m2 Fläche auf Anweisung der Raumordnungsabteilung des Landes als Einkaufszentrum gewidmet. Ein Schritt, der dem Investor der Stadtgalerien, Günther Berghofer, sauer aufstößt.

SCHWAZ (fh). In einer nicht öffentlichen Gemeinderatssitzung Ende Februar hat der Schwazer Gemeinderat darüber abgestimmt, was nun mit den Grundstücken Danler und Bliem geschehen soll. Ergebnis: Für das dortige Areal hat man eine EKZ-Widmung des Betriebstyps A (klassisches EKZ z.B. Kaufhaus Tyrol, Sillpark, M4) beschlossen, was durchaus für Vewirrung sorgt, denn mit dem Bau der Stadtgalerien (derzeit größte Baustelle Westösterreichs) dürfte der Konsumbedarf im Einzugsgebiet eigentlich gedeckt sein. Das Land Tirol sowie die Stadtgemeinde Schwaz sieht dies anders, denn die Widmung ist bereits beschlossene Sache. Der Grüne Stadtrat Hermann Weratschnig hat sich bereits gegen die Lidl-Widmung verbissen gewehrt und hatte mit Stadtgalerien-Investor Günther Berghofer einen mächtigen Mitstreiter. In der EKZ-Widmung sieht Weratschnig ein Signal in die absolut falsche Richtung: „Mit dieser Widmung werden weitere Einkaufsflächen außerhalb des Stadtkerns ermöglicht. Jeder ist dafür, dass man die Innenstadt belebt und dann entscheidet man sich für so eine Widmung und zieht wieder Kaufkraft aus der Innenstadt ab“, zürnt Weratschnig.

Berghofer bestätigt?
Im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN findet Investor Günther Berghofer klare Worte: „Ich habe bereits einen Brief an Bgm. Lintner geschickt, er möge mir schleunigst mitteilen, welche Branchen man gedenkt neben dem Lidl-Geschäft anzusiedeln. Die Stadt fällt mir mit dieser Widmung zum wiederholten Male in den Rücken und ich kann die Haltung von Stadtrat Weratschnig nur bestätigen, denn er geht mit dem nötigen Hausverstand an die Sache heran. So eine Widmung kann doch nicht der Ernst von Bürgermeiste Lintner sein“, so Berghofer.

Land schreibt Widmung vor
Laut Bürgermeister Hans Lintner wurde die EKZ-Widmung von der Raumordnungsabteilung des Landes Tirol vorgeschrieben. „Wir haben im Osten der Stadt eine sogenannte Kernzone und diese Widmung kann nicht verändert werden. Wenn wir dort keine EKZ-Widmung gemacht hätten, wäre nur der Lidl möglich gewesen und wir verfolgen von Seiten der Stadt natürlich das Interesse, dass die Grundstücke dort möglichst dicht verbaut werden. Mit den Geschäften die dort kommen werden wird keinerlei Konkurrenzverhältnis zu den Stadtgalerien aufgebaut“, erklärt Bgm. Hans Lintner gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN.

WK-Präsident spricht Problem an
In einer kürzlichen Aussendung ließ WK-Präsident Jürgen Bodenseer zur Widmungsthematik Folgendes wissen: „Durch die Raumordnung dürfen nicht die Voraussetzungen für einen ruinösen Konkurrenzkampf geschaffen werden bei der letztlich alle Verlierer sind: Die Betriebe, die Konsumenten und nicht zuletzt die Gemeinden selbst“, so Bodenseer.

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