Parkplatznot Bhf. Jenbach: Wer hat Schuld?

Die ÖBB sind in Sachen Jenbacher Bahnhof unter Zugzwang. Vor allem von Seiten der Kunden hagelt es Kritik für den eklatanten Parkplatzmangel. Gemeinde Jenbach und ÖBB schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu und nichts geht weiter. GE Jenbacher hat eine Fläche von der Liegenschaftsverwaltung des Toleranzareals gepachtet – eine Möglichkeit, die die ÖBB durchaus auch hätten.

JENBACH (fh). Bereits im Jahr 2001 hat die damalige Büroleitern von Ex-Landesrat Ferdinand Eberle, Anna Hosp, im „Boten für Tirol“ verlautbaren lassen, dass für den Bahnhof Jenbach ein Parkhaus mit 200 Stellplätzen kommen soll. 2005 erhöhte sie diese Zahl auf 350 Stellplätze und seither ist viel Zeit vergangen. Bald beginnt das Jahr 2011 und die ÖBB-Kunden müssen nach wie vor mit derselben Parkfläche auskommen. Die Liegenschaftsverwaltung des Toleranzareals hat, laut Aussage eines Vertreters derselben, bei den ÖBB bereits dreimal um einen Gesprächstermin zur Ausarbeitung einer Übergangslösung angesucht, aber bis dato scheinen die ÖBB kein wirkliches Konzept zur Lösung des Problems zu haben. „Wir haben z.B. GE kürzlich ein Fläche zur Parkraumbeschaffung angeboten und das Unternehmen hat die Chance sofort erkannt und zugeschlagen. Jeder private Häuslbauer oder Wohnungsbesitzer muss Stellplätze nachweisen, aber die ÖBB müssen das anscheinend nicht. Im Herbst 2012 kommt der S-Bahn-Takt und dann fährt alle 15 Minuten ein Zug. Ich frage mich, wie die ÖBB dieses Problem lösen wollen“, erklärt der Verwalter.

Was kommt am Toleranzareal?
Hinter vorgehaltener Hand spricht man im Zusammenhang mit dem Toleranzareal schon seit längerer Zeit vom Bau eines Fachmarktzentrums. „Auf diesem Areal hat noch viel mehr als ein Fachmarktzentrum Platz und wir haben den Bau unseres Projekts auf das Jahr 2013 verschoben“, nährt der Liegenschaftsverwalter den Boden für Spekulationen. „In diesem Zusammenhang werden wir natürlich auch verkehrstechnisch einiges lösen müssen, aber wenn unser Projekt steht, steht es und dann brauchen die ÖBB nicht zu glauben, dass ihre Kunden auf unserem Areal parken können“, so der Verwalter weiter.

Holub zahlt nichts
Die ÖBB und der VVT berufen sich in diesem Falle immer auf einen Vertrag, der auf Ex-Verkehrsminister Gorbach („Vorarlberg ist to small for me“) und den jetzigen Landtagspräsidenten van Staa zurückgeht. Laut diesem zahlt die ÖBB 50 %, der VVT 25% und die Gemeinde/n 25% für die entsprechende „Park & Ride“-Anlage. „Wir sind als Gemeinde hier nicht willens, die Infrastruktur für die ÖBB-KundInnen zu bezahlen. Außerdem wären die Gemeinden aufgrund dieses Vertrages verpflichtet, die Wartung sowie die Haftung im Zusammenhang mit den Parkplätzen zu übernehmen, und das wären zusätzliche Kosten“, erklärt Bgm. Wolfgang Holub.

Wie viel Platz braucht`s?
Die Anzahl der benötigten Stellplätze in Jenbach ist bis dato nicht geklärt. Zahlen von 200 bis 540 stehen im Raum, aber Konkretes gibt es nichts. Wenn die Liegenschaftsverwaltung des Toleranzareals tatsächlich im Jahr 2013 mit dem Bau ihres Projekts beginnt, wird es mit dem Parkraum noch enger. Bis Redaktionsschluss war bei den ÖBB niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

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