Leben zwischen Olympia und organisiertem Chaos

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BezirksRundschau: Sie sind der erste österreichische Turner seit 1960, der zu den Olympischen Spielen fährt. Was bedeutet das für Sie?
Fabian Leimlehner: Es ist wichtig, dass die Durststrecke vorbei ist. Mich freut es, dass ich das erreichen durfte. Es war schon ein Kindheitstraum von mir, zu den Olympischen Spielen zu fahren.

BRS: Was war Ihr erster Gedanke, als die Qualifikation für London 2012 feststand?
Leimlehner: Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Bei mir herrschte zuvor eine enorme Anspannung. Im Sechskampf geht man von Gerät zu Gerät und bis zum Schluss kann dir jeder Fehler die Qualifikation kosten. Als es am Ende gepasst hat, war das eine enorme Erleichterung.

BRS: Wie bereiten Sie sich in den nächsten Wochen vor?
Leimlehner: Im Moment trainiere ich ganz normal. Im Mai ist dann in Montpellier, in Südfrankreich, die Turn-Europameisterschaft. Sie ist die Generalprobe für den olympischen Wettkampf. Dort möchte ich zum ersten Mal meine Übungen so präsentieren, wie ich sie auch in London zeigen werde. Bis dahin muss die Leistung passen. Danach sind noch zwei Monate Zeit für den Feinschliff und die Stabilisierung.

BRS: Wem verdanken Sie Ihre großen Erfolge?
Leimlehner: In meinen Juniorenjahren in der Schweiz legte mein Trainer Dieter Hofmann die Grundlage für meine aktuellen Erfolge. Wie alle meine Trainer steht auch er in der Tradition der russischen Schule. Als ich dann 18 Jahre alt war, hat mich der Österreichische Verband, der ÖFT, dankend aufgenommen, was für mich wichtig war, um auf die internationale Bühne zu gelangen. Ich bin sehr dankbar, dass der ÖFT von Anfang an hinter mir gestanden ist. Großer Dank gilt meinem jetzigen Trainer Petre Koudela, der mich seit sechs Jahren betreut. Ihm vertraue ich voll und ganz. Seine Trainingsstrategie ist hundertprozentig aufgegangen. Dank gebührt auch meinen Eltern für ihre großartige Unterstützung. Es war nicht einfach, als ich als 18-Jähriger von Basel nach Linz gezogen bin.

BRS: Wie lautet Ihre Zielsetzung für London?
Leimlehner: Ich habe mein Ziel hoch angesetzt – die Top 20. Es ist ein realistisches Ziel, das ich erreichen kann, wenn alles klappt. Schließlich geht jeder bei den Spielen in den Wettkampf, um seine Bestleistung zu bringen.

BRS: Über den Sportler Fabian Leimlehner wurde schon viel geschrieben. Verraten Sie uns doch bitte etwas über den Menschen Fabian Leimlehner!
Leimlehner: Nun, ich bin Heeressportler am Stützpunkt Inns-bruck. Mit meiner Freundin teile ich mir dort eine Wohnung im Stadtteil Wilten. Wir sind seit eineinhalb Jahren zusammen. Sie hat viel Verständnis für meinen Weg als Sportler. In meiner Freizeit gehe ich gerne Skifahren, Snow- und Wakeboarden, und ich höre gerne Musik. Im Sommer ist der Griechenlandurlaub ein fix eingeplantes Highlight. Ich bin ein ehrgeiziger Mensch mit einem relativ offenen Charakter. Zu meinen Schwächen zählt, dass ich ein wenig chaotisch bin und gewissermaßen im organisierten Chaos lebe.

BRS: Sie starten für die Union Wimbergerhaus Lasberg. Was genau ist Ihr Bezug zum Mühlviertel?
Leimlehner: Der direkte Bezug besteht durch meinen Vater Erich, der Mitbegründer der Sportunion Wimbergerhaus war. Er ist in Lasberg aufgewachsen. Meine Tante Margit Affenzeller wohnt heute noch dort.

BRS: Welche drei Dinge sind Ihnen im Leben wichtig?
Leimlehner: Intakte Familienverhältnisse sind, glaube ich, sehr wichtig. Dann natürlich die Gesundheit. Wichtig sind für mich multikulturelle Erfahrungen und ich finde es gut, wenn jemand eine vielseitige Lebensgeschichte erzählen kann.

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Foto: Cityfoto
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