Bereit für das große Abenteuer
Mit dem SV Freistadt spielt 2012/13 erstmals ein Team aus dem Bezirk in der OÖ-Liga.
FREISTADT. Am 31. August feiert Wolfgang Freudenthaler seinen 50. Geburtstag. Das größte Geschenk hat der Obmann des SV Freistadt schon im Juni bekommen. Seine Mannschaft ist in die OÖ-Liga, die höchste Spielklasse Oberösterreichs, aufgestiegen. „Damit hat sich ein Traum erfüllt“, sagt Freudenthaler, der von den meisten nur bei seinem Spitznamen „Fluschi“ genannt wird.
Als Spieler hat er es bis in die Landesliga geschafft, als Funktionär jetzt also eine Stufe höher. Ist das das Ende der Reise oder soll es noch weitergehen? „Wichtig ist, dass wir uns in der OÖ-Liga etablieren. Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre großartig.“ Freudenthaler ist zuversichtlich, dass seine Jungs das angestrebte Ziel tatsächlich schaffen. Auch wenn die Auslosung sehr schwierig ist: Zum Auftakt warten Grieskirchen, Vorwärts Steyr und Micheldorf auf die Elf von Trainer Samir Hasanovic.
Einen Gedanken an die nächsthöhere Klasse verschwendet Freudenthaler nicht. „Langfristig halte ich die Regionalliga zwar für möglich, aber dazu müssten wir uns im ganzen Verein noch viel professioneller aufstellen.“ Schon jetzt gibt es für den Vorstand genug zu tun. Bei der Suche nach Sponsoren war Freudenthaler gerade erfolgreich. Mit Allbau, einer Porr-Tochter, konnte er einen einjährigen Vertrag abschließen. Auch Hauptsponsor Hennerbichler bleibt erhalten.
Geld braucht der SV Freistadt nicht nur für den Spielbetrieb, sondern auch das Rundherum. Die Flutlichtanlage, die im Herbst installiert wird, kostet 90.000 Euro. Trotz Förderungen wird ein erklecklicher Anteil am Sportverein hängenbleiben. In die Saison startet der SV Freistadt mit einem Budget von 150.000 Euro. „Damit zählen wir zu den drei Kleinsten in der Liga“, sagt Freudenthaler. „Andere Vereine haben doppelt so viel.“ Das finanzielle Manko wollen die Freistädter mit Leidenschaft auf dem Spielfeld wettmachen. „Wir haben eine tolle Truppe und ich bin sicher, dass wir in der OÖ-Liga eine gute Rolle spielen werden.“
SAMIR HASANOVIC BRACHTE DEN ERFOLG
FREISTADT. Gut gespielt haben die Freistädter Kicker schon länger. Seitdem allerdings Blau-Weiß-Linz-Legende Samir Hasanovic das Zepter schwingt, ist auch die für den Erfolg nötige Disziplin eingekehrt. Es gab in der Aufstiegssaison nur wenige gelbe und keine einzige rote Karte. Hasanovic lässt auch in schwierigen Situationen keine Hektik aufkommen. „Er geht unglaublich sachlich mit auftretenden Problemen um“, sagt SVF-Obmann Wolfgang Freudenthaler. Hasanovic kennt die OÖ-Liga sehr gut. Seine Favoriten auf den Titel sind Grieskirchen und Vorwärts Steyr. „Diese beiden Mannschaften haben wir gleich zu Beginn. Das ist gut, da wissen wir, wo wir stehen“, sagt der Coach. Dass Niederlagen sein Team zurückwerfen könnten, fürchtet der 46-Jährige, der schon Blau-Weiß Linz und Putzleinsdorf trainiert hat, nicht. „Mein Team ist stark und kann sich selbst aus dem Dreck ziehen.“
BODENHAFTUNG NICHT VERLOREN (KOMMENTAR)
Der SV Freistadt spielt in der nächsten Saison in der höchsten Spielklasse Oberösterreichs. Der Vorstand und der Betreuerstab haben trotz des Aufstiegs und der damit verbundenen Euphorie die Bodenhaftung nicht verloren. Der Kader wurde lediglich mit zwei Spielern verstärkt: Edis Delic (UFC Eferding) und Michael Stemmer (Union Pregarten). Auf den Kauf sündteurer Stars wurde gänzlich verzichtet. Somit spielt in der OÖ-Liga im Wesentlichen jene Mannschaft, die sich in der abgelaufenen Saison so hervorragend geschlagen hat. Neben der spielerischen Stärke zählten Kompaktheit, Disziplin und Zusammenhalt zu den Erfolgsfaktoren. Wenn es das Team schafft, diese Tugenden auch im Fall von Niederlagen beizubehalten, dann wird der SV Freistadt auch in der OÖ-Liga für Furore sorgen.
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