Monty Roberts: „Gewalt kann nie eine Lösung sein“

Monty Roberts
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Seit Anfang April tourt der Pferdeflüsterer Monty Roberts durch Österreich und zeigt sein Können mit Pferden. Vor kurzem besuchte er in Tirol das Jugendprojekt von Carina Prantl und dem ABW&SPI „Netz“, wo Jugendliche von Pferden lernen.

„Als ich am Telefon gefragt wurde, ob Monty Roberts die Jugendlichen unseres Projektes besuchen könnte, war das für mich schier unglaublich“ so Carina Prantl, die Leiterin des Projektes „Pferdeunterstütztes, psychosoziales Lernen für Jugendliche“.

Roberts erlangte als „Pferdeflüsterer“ weltweite Berühmtheit – kein Wunder, dass die Jugendlichen angespannt waren. Der Experte tauchte sofort in die Gefühlswelt der Jugendlichen ein. Schließlich war auch seine Kindheit nicht frei von Gewalt und harten Zeiten. „Ihr seid alle menschliche Wesen und daher ist jede einzelne, jeder von euch wertvoll und kostbar“, zeigte er seine Achtung vor den Menschen und erzählte, wie er neben den Pferden auch den Menschen helfen wollte. Er ermutigte die Jugendlichen, ihre Träume anzugehen und erinnerte sie, dass nur sie selbst es erreichen können.

Gewaltfreie Lösungen
Sowohl mit Pferden als auch mit Menschen ist für Monty Gewalt niemals die Lösung. Schlagen, beißen oder „buckeln“, um Probleme zu lösen, das kennt man von Pferden. Prügeleien, Sachbeschädigung, Mobbing sind hingegen menschliche Züge. Hier gilt es sowohl für Pferde als auch für Menschen, neue Wege und Verhaltensweisen zu lernen und umzusetzen.

Körpersprache
Das Jugendprojekt von Carina Prantl tut genau das mit Hilfe der Pferde. Sie reagieren auf Körpersprache, auf das, was die Jugendlichen ausstrahlen, auf ihre innere Einstellung. „Pferde sind groß und kräftig und wenn Ross und Anima, die beiden Therapiepferde, keine klaren Signale bekommen oder man mit ihnen zu grob und unfreundlich umgeht, dann geht gleich gar nichts mehr“, weiß Carina Prantl aus Erfahrung. Da die Jugendlichen zwar mit Menschen schon viele schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber nicht mit Tieren, bemühen sie sich, liebevoll und vorsichtig mit den Pferden umzugehen. Sie erleben mit den Pferden, dass ihr Verhalten eine direkte Reaktion auslöst und mit Unterstützung der Lebensberaterin Carina Prantl und der Sozialarbeiter von „Netz“ versuchen sie das Erlebte auch im Umgang mit Menschen einzusetzen.

Das Projekt arbeitet nach dem EAGALA Modell (Equine Assisted Growth and Learning Association) des pferdeunterstützten Wachstums und Lernens. Hier wird mit den Pferden vom Boden aus gearbeitet. Es wird nicht auf den Pferden geritten, da es darum geht, den Tieren ihr natürliches Verhalten zu zeigen und sie frei reagieren zu lassen. Carina Prantl: „Als Monty Roberts seine gewaltfreie Methode, das Join Up, den Jugendlichen demonstriert, wurde er gespannt beobachtet. Den Jugendlichen fiel dabei sofort seine sanfte Art, aber auch seine Hartnäckigkeit auf. Ebenso, wie er lobte, er ruhig und entspannt blieb. Er gab nicht auf, bestärkte, sprach immer wieder gefühlvolle Einladungen aus. Bis das Pferd ihm freiwillig folgte, sich ihm anschloss, im vertraute.“

Mehr Infos über das Projekt gibt es unter www.carina-prantl.at

Monty Roberts
Monty Roberts  kümmert sich um  Pferde und gibt auch Menschen gute Tipps.
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